Deutsche Tageszeitung - Großteil der Angestellten arbeitet lieber im Büro als zu Hause

Großteil der Angestellten arbeitet lieber im Büro als zu Hause


Großteil der Angestellten arbeitet lieber im Büro als zu Hause
Großteil der Angestellten arbeitet lieber im Büro als zu Hause / Foto: ©

Die meisten Angestellten arbeiten nach eigenen Angaben lieber zusammen mit Kollegen im Büro als allein zu Hause: In einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Digitalverbandes Bitkom sagten 59 Prozent der Befragten, ihnen sei wichtig, im Team zu arbeiten. 56 Prozent gaben an, der direkte persönliche Austausch im Büro sei ihnen wichtig. Bei rund der Hälfte (52 Prozent) der Befragten ist die persönliche Anwesenheit am Arbeitsplatz erforderlich.

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Manche Arbeitnehmer denken auch an mutmaßliche Karrierechancen: 29 Prozent sagten, sie gingen lieber ins Büro, um im Unternehmen präsent zu sein. Elf Prozent gaben an, Bedenken zu haben, dass sich fehlende Präsenz negativ auf die Beurteilung durch Vorgesetzte auswirken und etwa bei einer Gehaltsverhandlung nachteilig sein könnte.

Trotz aller Bedenken ist eine knappe Mehrheit der Angestellten laut Umfrage überzeugt, dass sich das ortsunabhängige Arbeiten immer stärker durchsetzen wird, wie Bitkom mitteilte. 53 Prozent erwarten laut Umfrage, dass der Anteil der Mitarbeiter, die in Unternehmen ganz oder teilweise vom Homeoffice aus arbeiten, in den kommenden fünf Jahren steigen wird. Dass sich der Trend zum Homeoffice umkehrt und der Anteil wieder zurückgeht, erwartet niemand.

Das Arbeiten fernab des betrieblichen Arbeitsplatzes ist bislang nicht gesondert gesetzlich geregelt, wie Bitkom betonte. Fast die Hälfte der Erwerbstätigen (45 Prozent) wünschen sich laut Umfrage ein Recht auf Homeoffice. "Das ist ein hoher Zustimmungswert, zumal Homeoffice längst nicht in allen Berufen möglich ist, wie etwa für Pflegekräfte, Lehrende oder Beschäftigte im Einzelhandel", sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.

Er kritisierte, dass das Arbeitsrecht in vielen Bereichen den technologischen und kulturellen Entwicklungen hinterherhinke. Es sei "schlichtweg nicht mehr zeitgemäß". Berg forderte, "diese antiquierten Gesetze" schleunigst an das digitale Zeitalter anzupassen und für die Beschäftigten mehr Flexibilität bei der Arbeitsgestaltung zu ermöglichen, etwa mit einer wöchentlichen Höchstarbeitszeit an Stelle des Acht-Stunden-Tages.

(A.Stefanowych--DTZ)