
Flugbegleitergewerkschaft UFO legt Streikvorbereitungen bei Lufthansa auf Eis

Die Flugbegleitergewerkschaft UFO legt ihre Vorbereitungen für weitere Streiks bei der Lufthansa vorerst auf Eis. UFO habe am Montagmorgen von der Airline einen "neuen Lösungsansatz" erhalten, teilte die Gewerkschaft mit. "Um diesem Versuch eine ernsthafte Chance zu geben, haben wir erst einmal bei allen Vorbereitungen zu Streiks auf Pause gedrückt", erklärte UFO-Vizechef Daniel Flohr.
Nach dem Scheitern eines dritten Schlichtungsversuchs zwischen den Streitparteien in der vergangenen Woche wollte UFO am Mittwoch ursprünglich neue Arbeitskampfmaßnahmen im Lufthansa-Konzern verkünden. Zum Inhalt des neuen Lufthansa-Vorschlags äußerte sich die Gewerkschaft nicht. "Ob und wie die bereits angebotenen Verhandlungstermine hierzu genutzt werden können, klären wir mit Lufthansa bilateral", erklärte Flohr.
Beide Seiten streiten seit Monaten über Tarifverträge nicht nur bei der Kernmarke, sondern auch bei mehreren Tochter-Airlines der Lufthansa. Zuletzt hatten Flugbegleiter bei der Tochter Germanwings, die für Eurowings fliegt, drei Tage bis Neujahr gestreikt. Die Airline musste etwa 200 von 1200 Flügen streichen.
Hinter dem Arbeitskampf steht ein erbitterter Streit zwischen der Flugbegleitergewerkschaft und der Lufthansa: Der Konzern zweifelt die Vertretungsbefugnis von UFO für das Kabinenpersonal an und sieht die "Gewerkschaftseigenschaft" ungeklärt. Das Vertrauensverhältnis ist tief gestört.
(W.Budayev--DTZ)