Deutsche Tageszeitung - Opec kann sich mit Bündnispartnern nicht auf Kürzung der Fördermenge einigen

Opec kann sich mit Bündnispartnern nicht auf Kürzung der Fördermenge einigen


Opec kann sich mit Bündnispartnern nicht auf Kürzung der Fördermenge einigen
Opec kann sich mit Bündnispartnern nicht auf Kürzung der Fördermenge einigen / Foto: ©

Ungeachtet der weltweit sinkenden Nachfrage haben sich die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und ihre Kooperationspartner nicht auf eine Drosselung der Fördermengen einigen können. Dies teilte am Freitag in Wien der russische Energieminister Alexander Nowak nach Gesprächen zwischen der Opec und der Opec+ mit. Vor allem Moskau hatte sich gegen eine Reduzierung der Ölproduktion gestemmt. Diese war von der Opec wegen des Coronavirus und dessen Folgen für die Weltwirtschaft angestrebt worden.

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Bei einem außerordentlichen Opec-Treffen am Donnerstag in Wien hatten die zuständige Minister der 14 Mitgliedstaaten des Kartells empfohlen, die Ölproduktion bis zum 30. Juni um täglich 1,5 Millionen Barrel zu kürzen, um den Ölpreis zu stabilisieren. Ihre in Opec+ zusammengeschlossenen Kooperationspartner, zu denen Russland zählt, sollten ein Drittel der Kürzungen übernehmen. Dieser Deal kam nun nicht zustande.

Opec-Generalsekretär Mohammed Barkindo sagte am Freitagabend, das Treffen von Opec und Opec+ sei vertagt worden. Die Gespräche sollten aber fortgesetzt werden. "Am Ende des Tages stand die schmerzhafte Entscheidung der gemeinsamen Konferenz, das Treffen zu vertagen." Barkindo verwies unter anderem darauf, dass Beschlüsse nur einstimmig gefasst werden könnten. Diese Einstimmigkeit habe es nicht gegeben.

Im Kampf gegen fallende Ölpreise hatten sich die Energie- und Ölminister von Opec und Opec+ im Dezember darauf geeinigt, ihre Ölförderung um täglich 500.000 Barrel zu kürzen. Doch die Auswirkungen des Coronavirus auf das Wirtschaftswachstum in China und vielen anderen Ländern setzte die Ölpreise seitdem weiter massiv unter Druck.

Und nach Bekanntwerden der Nicht-Einigung in Wien gingen die Preise nochmals rasant auf Talfahrt: Die US-Sorte WTI gab am Freitag bis Handelsschluss um mehr als zehn Prozent nach. Pro Barrel (159 Liter) wurden in New York nur noch 41,28 Dollar (36,47 Euro) gezahlt.

(A.Stefanowych--DTZ)