Deutsche Tageszeitung - Opec einigt sich mit Partnern auf größte Ölförderdrosselung der Geschichte

Opec einigt sich mit Partnern auf größte Ölförderdrosselung der Geschichte


Opec einigt sich mit Partnern auf größte Ölförderdrosselung der Geschichte
Opec einigt sich mit Partnern auf größte Ölförderdrosselung der Geschichte / Foto: ©

Die wichtigsten Ölförderländer haben sich auf die größte Drosselung der Produktion in ihrer Geschichte geeinigt. Im Mai und Juni sollen fast zehn Millionen Barrel Öl weniger pro Tag produziert werden, wie Teilnehmer einer Videokonferenz der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) mit ihren Partnern am Sonntag mitteilten. US-Präsident Donald Trump und Russlands Staatschef Wladimir Putin begrüßten die Vereinbarung, die den Verfall des Ölpreises aufhalten soll.

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Die 23 Mitglieder des erweiterten Kreises der Förderländer (Opec+) würden ab 1. Mai täglich 9,7 Millionen Barrel Öl weniger pro Tag produzieren, schrieb Mexikos Energieministerin Rocío Nahle García im Internetdienst Twitter. Ein Barrel entspricht 159 Litern. Ab Juli soll es bis April 2022 weitere Drosselungen geben.

Der saudiarabische Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman, der die Videokonferenz gemeinsam mit seinem russischen und seinem algerischen Amtskollegen geleitet hatte, bestätigte bei Twitter die Einigung auf ein Zurückfahren der Produktion ab Mai. Der kuwaitische Ölminister Chaled al-Fadhel nannte die Vereinbarung auf Twitter "historisch".

Trump und Putin würdigten in einem Telefonat die "große Bedeutung" der Vereinbarung, wie der Kreml mitteilte. Trump twitterte, es sei ein "großartiger Deal" für alle Beteiligten. In den USA rette die Vereinbarung "hunderttausende Jobs" im Energiesektor.

Die meisten der weltgrößten Ölförderländer hatten sich bereits am Freitagmorgen in einer Videokonferenz auf eine drastische Senkung der Produktion geeinigt, um den Verfall des Ölpreises zu stoppen. Mexiko hatte der Einigung aber zunächst nicht zugestimmt.

Später am Freitag gab dann aber Präsident Andrés Manuel López Obrador eine Einigung mit Trump bekannt: Mexiko werde die Produktion um 100.000 Barrel pro Tag senken; Trump habe zugesagt, die US-Fördermenge um 250.000 Barrel zu reduzieren. Der südliche Nachbar der USA ist kein Opec-Mitglied, gehört aber zum erweiterten Kreis der Förderländer (Opec+).

Der Ölpreis war in den vergangenen Wochen stark gefallen, zeitweise sogar auf den tiefsten Stand seit 18 Jahren. Gründe waren die weltweit geringe Nachfrage nach dem Rohstoff wegen der Coronavirus-Pandemie sowie ein Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien.

(P.Vasilyevsky--DTZ)