Deutsche Tageszeitung - DGB dringt auf Aufstockung des Kurzarbeitergeldes ab 1. Mai

DGB dringt auf Aufstockung des Kurzarbeitergeldes ab 1. Mai


DGB dringt auf Aufstockung des Kurzarbeitergeldes ab 1. Mai
DGB dringt auf Aufstockung des Kurzarbeitergeldes ab 1. Mai / Foto: ©

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dringt auf eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes in der Corona-Krise ab dem 1. Mai. "Einkommensverluste von bis zu 40 Prozent halten die Beschäftigten nicht durch", erklärte DGB-Chef Reiner Hoffmann am Dienstag in Berlin. Die Union müsse ihre Blockade gegen eine Aufstockung des Kurzarbeitergeldes "endlich aufgeben". Er erwarte eine klare Entscheidung des Koalitionsausschusses am Mittwoch, das Kurzarbeitergeld ab 1. Mai aufzustocken.

Textgröße ändern:

Es sei richtig gewesen, milliardenschwere Rettungsschirme für die Unternehmen zu spannen, lobte der DGB-Chef die Regierung. "Doch wer Unternehmen mit Milliarden unterstützt, darf die Beschäftigten nicht im Regen stehen lassen", mahnte er. Das erzeuge nicht nur soziale Spannungen, sondern sei auch wirtschaftlich "ein grober Fehler". Mit einer Aufstockung des Kurzarbeitergeldes von aktuell 60 Prozent des Nettogehalts auf 80 Prozent werde auch die Nachfrage gestützt.

Die Spitzen von Union und SPD wollen am Mittwochnachmittag im Koalitionsausschuss über weitere Maßnahmen in der Corona-Krise beraten. Die SPD tritt für eine Anhebung des Kurzarbeitergeldes auf 80 beziehungsweise 87 Prozent für Eltern ein. Mehrere Unionspolitiker haben sich dagegen ausgesprochen, unter anderem unter Verweis auf die Kosten. Unionsfraktionsvize Hermann Gröhe (CDU) hatte vergangene Woche eingewandt, die Unternehmen zahlten das Kurzarbeitergeld in Vorkasse - damit würde ihnen dringend benötigte Liquidität entzogen. Das wiederum könne Betriebe in die Insolvenz führen, Arbeitsplätze dadurch verloren gehen.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Vietnamesischer E-Autobauer Vinfast verdreifacht Absatz - dennoch hohe Verluste

Der vietnamesische E-Autohersteller Vinfast hat seine Fahrzeugverkäufe im vergangenen Jahr nahezu verdreifacht, aber weiter deutliche Verluste gemacht. Wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, verkaufte es 2024 insgesamt 97.399 E-Autos und damit 192 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Nettoverlust lag den Angaben zufolge bei 3,179 Milliarden Dollar.

EU-Kommission will alte Autos öfter zum TÜV schicken

Alte Autos und Transporter sollen nach Vorstellung der EU-Kommission künftig öfter zum TÜV müssen: nicht mehr alle zwei Jahre, sondern jedes Jahr. Wie aus Vorschlägen der Kommission vom Donnerstag hervorgeht, soll dies für alle Autos und Transporter gelten, die mindestens zehn Jahre alt sind. Die Kommission will zudem neue Prüfmethoden für Feinstaub und Stickstoffoxid vorschreiben, um Betrug zu verhindern.

Erwerbstätigenquote bei Menschen mit Migrationsgeschichte gestiegen

Der Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund, die einer Arbeit nachgehen, hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren erhöht. Seit 2015 stieg die Erwerbstätigenquote um drei Prozentpunkte und lag 2023 bei 68 Prozent, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Integrationsmonitoring der Länder hervorgeht. Die Zahlen wurden auf der Integrationsministerkonferenz in Göttingen vorgestellt.

Japanischer Autohersteller Nissan erwartet Milliardenverlust

Der kriselnde japanische Autohersteller Nissan hat seine Erwartungen für das abgelaufene Geschäftsjahr deutlich nach unten korrigiert. Der Konzern geht nun von einem massiven Verlust von 700 bis 750 Milliarden Yen (4,3 bis 4,6 Milliarden Euro) aus, wie er am Donnerstag mitteilte. Im Februar hatte Nissan noch einen Jahresverlust von 80 Milliarden Yen prognostiziert. Das Geschäftsjahr lief bis zum 31. März, seinen Geschäftsbericht will Nissan Mitte Mai vorlegen.

Textgröße ändern: