Deutsche Tageszeitung - Kritik an Bayer und BASF wegen Verkaufs von Pestiziden in Drittländer

Kritik an Bayer und BASF wegen Verkaufs von Pestiziden in Drittländer


Kritik an Bayer und BASF wegen Verkaufs von Pestiziden in Drittländer
Kritik an Bayer und BASF wegen Verkaufs von Pestiziden in Drittländer / Foto: ©

Mehrere Entwicklungsorganisationen werfen den Chemieriesen Bayer und BASF vor, in Südafrika und Brasilien Pestizide zu vertreiben, die in der EU nicht genehmigt sind. In Brasilien vermarkteten beide Agrarchemiekonzerne je mindestens zwölf Wirkstoffe ohne aktuelle EU-Genehmigung, in Südafrika seien es sieben Fälle bei Bayer und vier bei BASF, heißt es in einer Studie, die Misereor, das Inkota-Netzwerk und die Rosa-Luxemburg-Stiftung am Donnerstag veröffentlichten.

Textgröße ändern:

Sieben der in beiden Ländern vertriebenen Wirkstoffe seien in der EU gar "aufgrund von ökologischen und gesundheitlichen Gefahren explizit verboten", erklärten die Entwicklungsorganisationen. Sie kritisierten, die Konzerne verletzten "mit dem Export hochgiftiger Pestizide wie Carbendazim, Chlorfenapyr und Saflufenacil" ihre "menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten".

Die Studienautoren dokumentierten nach eigenen Angaben Fälle, in denen indigene Bewohner Brasiliens und Landarbeiter in Südafrika "durch Produkte von Bayer und BASF zum Teil schwere Vergiftungen und andere Erkrankungen erlitten haben".

Die Unternehmen wüssten, "dass die sichere Anwendung von hochgiftigen Pestiziden in Südafrika ein Mythos ist", weil beispielsweise die notwendige Schutzausrüstung fehle, kritisierte Jan Urhahn, Agrarexperte der Rosa-Luxemburg-Stiftung. In Brasilien seien Dorfbewohner durch einen Sprüheinsatz über einem Feld per Flugzeug geschädigt worden.

Die Organisationen forderten das Bundeslandwirtschaftsministerium auf, den Export von in der EU nicht genehmigten Pestiziden in Drittstaaten zu verbieten. Das Pflanzenschutzmittelgesetz biete dafür den nötigen Spielraum.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Versicherer: Weniger Menschen steigen auf E-Autos um

Im vergangenen Jahr sind einer Studie zufolge weniger Menschen vom Verbrenner aufs E-Auto umgestiegen als in den Jahren zuvor. Weniger als vier von hundert Verbraucherinnen und Verbrauchern (3,7 Prozent) entschieden sich beim Fahrzeugwechsel für einen elektrisch betriebenen Wagen, wie aus Daten des Versicherers HUK Coburg hervorgeht, die der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlagen. Der E-Automarkt in Deutschland schwächelt demnach "extrem".

Netflix wächst auf mehr als 300 Millionen Abonnenten

Der Streamingdienst Netflix ist am Ende des vergangenen Jahres weltweit auf mehr als 300 Millionen Abonnenten gewachsen. Wie aus den am Dienstag veröffentlichten Quartalszahlen hervorgeht, stieg der Umsatz des Unternehmens auf 10,25 Milliarden US-Dollar, der Gewinn belief sich auf 1,87 Milliarden (umgerechnet rund 1,79 Milliarden Euro). Insgesamt gewann der Dienst demnach im Jahr 2024 41 Millionen Abonnenten hinzu.

Freischwimmer: Anforderungen werden bei Prüfung teilweise unterlaufen

Bei der Prüfung des Deutschen Schwimmabzeichens in Bronze werden die Anforderungen teilweise unterlaufen. In anderen Fällen fordern Schwimmlehrer ihren Prüflingen etwa beim Tauchen sogar mehr ab, wie eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage der Deutschen Sporthochschule Köln und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) zeigt.

Corona-Impfstoffe: Belgiens Justiz weist Klagen gegen von der Leyen ab

Die belgische Justiz hat Klagen gegen EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen abgewiesen. Dabei geht es um die von der Kommissionschefin während der Corona-Pandemie ausgehandelten Impfstoffverträge für die Mitgliedsländer, wie von der Leyens Anwalt Adrien Masset am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel mitteilte. Kritiker hatten der Deutschen vorgeworfen, sie habe "ohne jedes Mandat" gehandelt und Dokumente zerstört.

Textgröße ändern: