Deutsche Tageszeitung - Tesla-Chef Musk startet Produktion in Kalifornien wieder - trotz Verbots

Tesla-Chef Musk startet Produktion in Kalifornien wieder - trotz Verbots


Tesla-Chef Musk startet Produktion in Kalifornien wieder - trotz Verbots
Tesla-Chef Musk startet Produktion in Kalifornien wieder - trotz Verbots / Foto: ©

Tesla-Chef Elon Musk widersetzt sich - wie gewohnt öffentlichkeitswirksam - in der Corona-Krise den zuständigen Behörden in Kalifornien: Er nahm die Produktion in Fremont trotz Verbots wieder auf. US-Präsident Donald Trump applaudierte am Dienstag via Twitter: Kalifornien sollte Tesla und Elon Musk jetzt die Wiedereröffnung erlauben, schrieb er. Dies könne "schnell und sicher" passieren. Trump drängt trotz hoher Todeszahlen im ganzen Land auf ein Wiederhochfahren der Wirtschaft.

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Die Tesla-Fabrik war seit Mitte März geschlossen. Musk hatte sich seitdem immer wieder allgemein zur Corona-Pandemie geäußert - häufig mit dem Tenor, die Gefahr durch das Virus werde überschätzt. Ende April nannte er die Ausgangsbeschränkungen dann "faschistisch". Am Samstag drohte er den Behörden von Alameda damit, den Sitz von Tesla nach Texas oder Nevada zu verlegen, sollten sie den Produktionsstart nicht genehmigen.

Der Tesla-Gründer rechtfertigte seine Forderung damit, dass der Bundesstaat Kalifornien die Wiederaufnahme der Produktion genehmigt habe. Diese Genehmigung sei dann aber von einem Mitarbeiter des Verwaltungsbezirks Alameda "illegal aufgehoben" worden. Die Behörde agiere "irrational und abgehoben von der Realität".

Am Montag nahm Musk die Produktion offenbar wieder auf. Der Bezirk Alameda erklärte, erlaubt seien solange nur "grundlegende Tätigkeiten", bis Behördenvertreter einen Plan des Unternehmens zum Hochfahren abgesegnet hätten.

Musk gab sich als Märtyrer: "Ich werde mit allen anderen am Band stehen. Sollte irgendwer festgenommen werde, dann bitte ich darum, dass nur ich festgenommen werde", schrieb er auf Twitter.

Rückhalt bekam er schon am Montag von US-Finanzminister Steven Mnuchin. Musk sei "einer der größten Arbeitgeber und Hersteller in Kalifornien", sagte Mnuchin dem Fernsehsender CNBC. Der Bundesstaat solle deshalb dafür sorgen, dass die Fragen des Gesundheitsschutzes gelöst würden.

In Texas nutzte der Lokalpolitiker Richard Cortez die Drohung von Musk, sich aus Kalifornien zurückzuziehen: "Der Bezirk Hidalgo ist bereit, Sie sofort aufzunehmen, Sie und Tesla", schrieb Cortez und postete das Schreiben auf Twitter unter dem Hashtag #WelcomeTesla. Musk betreibe doch schon die Satellitenabschussbasis für sein Raumfahrtunternehmen SpaceX in Texas. "Sie müssen sich nur noch einen Standort aussuchen."

Analyst Dan Ives von Wedbush Securities gab zu bedenken, dass eine Umsiedlung von Tesla "zwölf bis 18 Monate" dauere. Die Drohung sei Teil einer "Pokerpartie mit erhöhten Einsätzen". Musk habe seine Karten gezeigt - jetzt seien die Behörden am Zug.

Für Tesla lief es bis zur Corona-Pandemie sehr gut. Im ersten Quartal machte der Autobauer einen kleinen, aber überraschenden Gewinn von 16 Millionen Dollar (14,8 Millionen Euro). Die Auslieferung von Fahrzeugen stieg um ein Drittel, der Umsatz um 32 Prozent auf 5,99 Milliarden Dollar.

Musk plant auch eine Fabrik in Brandenburg. Die Arbeiten zur Vorbereitung für den Bau sind in vollem Gange. Eröffnen will Tesla das Werk schon im Sommer 2021.

(O.Tatarinov--DTZ)

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