Deutsche Tageszeitung - Bahn-Beauftragter der Regierung hält Stellenaufbau statt -abbau für nötig

Bahn-Beauftragter der Regierung hält Stellenaufbau statt -abbau für nötig


Bahn-Beauftragter der Regierung hält Stellenaufbau statt -abbau für nötig
Bahn-Beauftragter der Regierung hält Stellenaufbau statt -abbau für nötig / Foto: ©

Der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann, hat Befürchtungen zurückgewiesen, bei der Deutschen Bahn stünde wegen Umsatzeinbußen durch die Corona-Krise ein Stellenabbau bevor. Die Fahrgastzahlen im Personenverkehr sollten bis 2030 verdoppelt werden und im Schienengüterverkehr 70 Prozent mehr Güter transportiert werden, sagte Ferlemann der Wochenzeitung "Die Zeit". "Wenn das Bahn-Management diese Ziele erfüllen soll, dann können wir keine Stellen abbauen, sondern brauchen das Personal, dass die Bahn derzeit einstellen möchte."

Textgröße ändern:

Ferlemann betonte: "Wir stehen klipp und klar zur Strategie der Bahn." Auch der Chef der Lokomotivführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, sagte der "Zeit", er sei "tiefenentspannt". Lokführer und Zugbegleiter würden weiterhin händeringend gesucht. "Daran ändert sich nichts. Wer sparen möchte, kann das höchstens in der Verwaltung tun."

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG hatte am Wochenende gewarnt, bei der Deutschen Bahn seien mehr als 10.000 Jobs gefährdet. Die Bahn soll im Gegenzug für staatliche Hilfen etwa fünf Milliarden Euro einsparen, davon etwa 2,25 Milliarden beim Personal. So steht es in einem gemeinsamen Papier von Bahn, Finanz- und Verkehrsministerium.

Vorgesehen ist dem Papier zufolge etwa, dass der Vorstand für das Jahr 2020 keine Boni erhält. Auch die variable Vergütung von "oberen Führungskräften" soll angepasst werden. Strukturen sollen verschlankt und die Personalplanung auf den Prüfstand gestellt werden; auch Kurzarbeit wird genannt.

Wegen der Corona-Pandemie ist der Verkehr der Bahn in allen Bereichen eingebrochen Besonders betroffen sind demnach der Fernverkehr mit einem Minus von rund 90 Prozent und der Regionalverkehr mit minus 80 Prozent. Aber auch im Güterverkehr gibt es einen Rückgang um etwa 40 Prozent.

(W.Uljanov--DTZ)