Deutsche Tageszeitung - Reisekonzern TUI und US-Flugzeugbauer Boeing einigen sich auf Schadenersatz

Reisekonzern TUI und US-Flugzeugbauer Boeing einigen sich auf Schadenersatz


Reisekonzern TUI und US-Flugzeugbauer Boeing einigen sich auf Schadenersatz
Reisekonzern TUI und US-Flugzeugbauer Boeing einigen sich auf Schadenersatz / Foto: ©

Der Reisekonzern TUI und der US-Flugzeugbauer Boeing haben sich auf Schadenersatz für die Folgen des Ausfalls der 737-MAX-Maschinen geeinigt. Boeing zahlt über einen Zeitraum von zwei Jahren einen "erheblichen Teil des Schadens", der TUI entstanden war, und gewährt TUI ein Guthaben für künftige Flugzeugbestellungen, wie der Reisekonzern am Mittwoch in Hannover mitteilte. Eine konkrete Summe nannte TUI nicht.

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Im vergangenen Geschäftsjahr war TUI nach früheren Angaben ein Schaden von 293 Millionen Euro durch den Ausfall der Boeing-Maschinen entstanden. Nach zwei Abstürzen mit insgesamt 346 Todesopfern war im März 2019 ein weltweites Flugverbot für die Maschinen des Typs 737 MAX verhängt worden. Das Verbot gilt immer noch.

TUI hatte zum Zeitpunkt der Stilllegung 15 Boeing-Maschinen vom Typ 737 MAX in der Flotte, acht weitere waren zur Auslieferung im Jahr 2019 vorgesehen, wie der Konzern erklärte. Er ist demnach mit fünf Airlines in Deutschland, Großbritannien, Belgien, den Niederlanden und Schweden einer der größten europäischen Kunden von Boeing für die 737-Familie.

Die am Mittwoch veröffentlichte Vereinbarung sieht vor, dass die insgesamt 61 bestellten 737 MAX später ausgeliefert werden als zunächst geplant. TUI werde somit in den kommenden Jahren weniger Flugzeuge von Boeing abnehmen. Die Zahlungspläne würden "dementsprechend angepasst".

In den kommenden zwei Jahren werde TUI weniger als die Hälfte der ursprünglich vorgesehenen Maschinen ausgeliefert. Damit reduziere sich bie TUI der Kapital- und Finanzierungsbedarf "deutlich". Dies unterstütze den Plan des Konzerns, die Flotte der fünf europäischen Airlines in Folge der Corona-Krise zu verkleinern, teilte TUI mit.

TUI musste Mitte März nach Reisebeschränkungen und Reisewarnungen fast aller Länder seine Urlaubsangebote, einschließlich Pauschalreisen, Kreuzfahrten und Hotelbetrieb, aussetzen. Die Bundesregierung bewilligte einen Überbrückungskredit in Höhe von 1,8 Milliarden Euro.

(M.Dorokhin--DTZ)