Deutsche Tageszeitung - Daimler mit Quartalsverlust von 1,68 Milliarden Euro

Daimler mit Quartalsverlust von 1,68 Milliarden Euro


Daimler mit Quartalsverlust von 1,68 Milliarden Euro
Daimler mit Quartalsverlust von 1,68 Milliarden Euro / Foto: ©

Nicht nur die Diesel-Betrugsmotoren (OM 642 und OM 651 Mercedes Sprinter sowie OM 622 Mercedes Vito bzw. Viano) macht dem Autobauer Daimler zu schaffen auch und wegen der Corona-Pandemie im zweiten Quartal ist man tief die roten Zahlen gerutscht. Von April bis Juni sei laut vorläufigen Ergebnissen ein Verlust vor Zinsen und Steuern in Höhe von 1,68 Milliarden Euro verbucht worden, teilte der Konzern am Donnerstagabend mit.

Textgröße ändern:

Abgesehen vom Vorjahresquartal, in dem Daimler aufgrund von Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal in die Verlustzone geraten war, war es der erste Quartalsverlust für den Konzern seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009.

Daimler musste bereits in den ersten drei Monaten des Jahres wegen der Corona-Pandemie einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen. Von Januar bis März brach der Gewinn nach Unternehmensangaben um 92 Prozent ein und betrug 168 Millionen Euro. Der Umsatz ging um sechs Prozent auf 37,2 Milliarden Euro zurück.

"Hinter uns liegt ein komplexes Quartal", erklärte Daimler-Chef Ola Källenius am Donnerstag. Zwar habe der Konzern "die Chancen der Markterholung" nutzen können. "Aber es bleibt viel zu tun. Wir müssen unsere systematischen Bemühungen fortsetzen, die Gewinnschwelle des Unternehmens durch Kostenreduktion und Kapazitätsanpassungen weiter zu senken", betonte Källenius. Der Daimler-Chef hatte bei der virtuellen Hauptversammlung seines Konzerns in der vergangenen Woche angesichts des coronabedingt deutlichen Absatzrückgangs im ersten Halbjahr striktere Sparmaßnahmen angekündigt.

Wegen der Corona-Krise droht bei dem Autobauer ein deutlich größerer Stellenabbau als bisher bekannt. Personalvorstand Wilfried Porth hatte am Wochenende trotz einer bis 2029 geltenden Beschäftigungssicherung bei dem Konzern auch betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Mehr als 15.000 Mitarbeiter müssten demnach auf freiwilliger Basis ausscheiden, damit dies vermieden werden könne.  (O.Tatarinov--DTZ)