Deutsche Tageszeitung - Konsumklima erholt sich weiter deutlich

Konsumklima erholt sich weiter deutlich


Konsumklima erholt sich weiter deutlich
Konsumklima erholt sich weiter deutlich / Foto: ©

Das Konsumklima in Deutschland erholt sich weiterhin deutlich: Auf den scharfen Einbruch der Verbraucherstimmung folge unmittelbar eine rasche Erholung, wie das Marktforschungsinstitut GfK in Nürnberg am Donnerstag mitteilte. Die Mehrwertsteuersenkung unterstütze dies. Für August prognostiziert die GfK einen Wert von minus 0,3 Punkten, das wären neun Punkte mehr als noch im Juli.

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Die Marktforscher werteten für die aktuelle Erhebung die Angaben von rund 2000 Verbrauchern aus, die vom 1. bis 13. Juli zu Konjunktur, Einkommen und Anschaffungsneigung befragt wurden. Wegen der Coronavirus-Pandemie war das Konsumklima für Mai auf einen historischen Tiefpunkt abgestürzt, seit Juni ging es aber wieder aufwärts: Das Konsumklima stieg zum dritten Mal in Folge "spürbar" an.

"Zum überaus positiven Verlauf trägt sicherlich die Reduzierung der Mehrwertsteuer bei", erläuterte GfK-Experte Rolf Bürkl. Ob dies allerdings einen nachhaltigen Effekt habe, dürfe bezweifelt werden: "Händler und Hersteller müssen sich darauf einstellen, dass sich die Konsumneigung wieder zurückbilden könnte, wenn ab Januar der ursprüngliche Mehrwertsteuersatz gilt."

Für den Konsum in diesem Jahr werde die Steuersenkung aber "eine wichtige Maßnahme" sein, erklärte Bürkl. Die Anschaffungsneigung der Verbraucher legte im Juli stark zu und erreichte schon fast wieder das Niveau des Vorjahres.

Auch die Einkommenserwartung der Verbraucher legte zum dritten Mal in Folge zu; die Aussicht auf die Auszahlung des Kinderbonus und spürbar gesunkene Preiserwartungen stützten diesen Indikator, erklärte Bürkl. Das Minus zum entsprechenden Wert des Vorjahres sei aber noch groß.

Die Konjunkturaussichten kletterten ebenfalls, allerdings in "bescheidenem" Ausmaß. "Die Verbraucher gewinnen offenbar vermehrt den Eindruck, dass sich die deutsche Wirtschaft in einem überschaubaren Zeitrahmen erholen kann", erklärte die GfK. Voraussetzung sei allerdings, dass die Infektionszahlen niedrig blieben und eine zweite Welle bei der Corona-Pandemie ausbleibe.

(N.Loginovsky--DTZ)

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