Deutsche Tageszeitung - Deutsche Industrie verzeichnet deutlichen Aufschwung bei Auftragseingängen

Deutsche Industrie verzeichnet deutlichen Aufschwung bei Auftragseingängen


Deutsche Industrie verzeichnet deutlichen Aufschwung bei Auftragseingängen
Deutsche Industrie verzeichnet deutlichen Aufschwung bei Auftragseingängen / Foto: ©

Nach dem coronabedingten Einbruch im Frühjahr hat die deutsche Industrie wieder deutlich mehr Aufträge erhalten. Der preisbereinigte Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe war im Juni saison- und kalenderbereinigt 27,9 Prozent höher als im Mai, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag aufgrund vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Im Vorjahresvergleich blieb demnach allerdings ein kalenderbereinigter Rückgang um 11,3 Prozent.

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Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen lag der reale Auftragseingang im verarbeitenden Gewerbe im Juni saison- und kalenderbereinigt 23,8 Prozent höher als im Mai, wie das Statistische Bundesamt weiter ausführte. Im Vergleich zu Februar, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im Juni saison- und kalenderbereinigt um 11,3 Prozent niedriger.

Im Vergleich zum Vormonat stiegen den Angaben zufolge die Aufträge aus dem Inland im Juni um 35,3 Prozent, die Auslandsaufträge erhöhten sich um 22 Prozent. Dabei nahmen die Auftragseingänge aus der Euro-Zone um 22,3 Prozent zu. Die Auftragseingänge aus dem restlichen Ausland stiegen um 21,7 Prozent gegenüber Mai, wie die Statistiker ausführten.

Bei den Herstellern von Vorleistungsgütern lag der Auftragseingang demnach mit 10,6 Prozent über dem Vormonat. Bei den Herstellern von Investitionsgütern gab es einen kräftigen Anstieg um 45,7 Prozent. Im Bereich der Konsumgüter stiegen die Aufträge um 1,1 Prozent.

In der Automobilindustrie stieg der Auftragseingang im Juni wieder deutlich um 66,5 Prozent zum Vormonat. Er liegt aber noch um 12,2 Prozent niedriger als im Februar.

Der preisbereinigte Umsatz im verarbeitenden Gewerbe lag nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamts im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt um 12,5 Prozent höher als im Vormonat. Im Vergleich zu Februar war der Umsatz im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt 14,7 Prozent niedriger.

Auch in der Automobilindustrie stieg der Umsatz mit einem Plus von 53,5 Prozent zu Mai wieder deutlich an. Er lag aber noch um 20,6 Prozent niedriger als im Februar.

Das Bundeswirtschaftsministerium sah in den Zahlen einen "großen Schritt voran" für das verarbeitende Gewerbe. Die Auftragseingänge erreichten bereits wieder ein Niveau von 90,7 Prozent der Bestellungen vor Ausbruch der Pandemie im vierten Quartal 2019. "Allerdings hinken die Aufträge aus dem Ausland der Entwicklung im Inland hinterher", erklärte das Ministerium. Dies zeige, warum der weitere Erholungsprozess "langsamer voranschreiten wird".

(W.Uljanov--DTZ)