Deutsche Tageszeitung - Charles und Harry: So nah und doch so fern

Charles und Harry: So nah und doch so fern


Charles und Harry: So nah und doch so fern
Charles und Harry: So nah und doch so fern / Foto: © AFP/Archiv

Großbritanniens König Charles III. und sein in den USA lebender Sohn Harry waren sich am Mittwoch geografisch sehr nah - und doch emotional offenbar sehr fern. Während der Monarch in den Gärten des Buckingham-Palastes in London einen Empfang geben wollte, wurde Harry in der nur wenige Kilometer entfernten St.-Pauls-Kathedrale erwartet. Und obwohl beide seit Dienstag in London waren, war ein Treffen nicht vorgesehen.

Textgröße ändern:

Es werde kein Treffen von Harry mit seinem krebskranken Vater geben, wies Harrys Sprecher am Dienstag entsprechende Spekulationen zurück. Der 39-Jährige war kurz zuvor in Großbritannien eingetroffen, um an Veranstaltungen zum Jubiläum der von ihm ins Leben gerufenen Invictus Games für kriegsversehrte Sportler teilzunehmen.

Jeder London-Aufenthalt von Harry führt automatisch zu Spekulationen, dass sich der Prinz wieder seinem Vater und auch seinem Bruder William annähern werde, zu denen das Verhältnis als zerrüttet gilt.

Dem schob aber ein Sprecher von Harry einen Riegel vor: Ein Treffen von Charles und Harry sei "leider nicht möglich wegen des vollen Programms Seiner Majestät", erklärte er mit Blick auf Charles III. Harry "versteht natürlich die täglichen Verpflichtungen seines Vaters und verschiedene andere Prioritäten und hofft, ihn bald zu sehen".

Unter anderem wollte Charles am Mittwochnachmittag die Reihe der traditionellen Gartenpartys im Buckingham-Palast eröffnen, zu denen jährlich hunderte Briten eingeladen werden. Zudem stand laut Tagesplan sein wöchentliches Treffen mit Premierminister Rishi Sunak an.

Harry seinerseits wurde am späten Nachmittag zu einem Gottesdienst zu Ehren der Invictus Games in der St.-Pauls-Kathedrale erwartet, wo seine Eltern Charles und Diana 1981 geheiratet hatten. Diese liegt rund fünf Kilometer vom Buckingham-Palast entfernt.

Der Prinz war zu seinem dreitägigen Besuch auch diesmal ohne seine Frau Meghan und die beiden Kinder nach London gekommen, was Beobachter als weiteres Zeichen des tiefen Grabens innerhalb der königlichen Familie werteten. Auch ein Treffen mit seinem älteren Bruder, Thronfolger Prinz William, stand nicht auf dem Programm.

Harry, der selbst als Soldat in Afghanistan im Einsatz war, hatte die Invictus Games ins Leben gerufen, um kriegsversehrte Veteranen zu ermutigen. Bereits am Dienstag nahm der 39-Jährige im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten an einer Veranstaltung in London teil. Diese fand unweit von Clarence House statt, der Residenz von Charles III. in der britischen Hauptstadt.

Der Buckingham-Palast hatte Anfang Februar mitgeteilt, dass Charles III. an Krebs erkrankt ist. Auch Harrys Schwägerin Kate, die Frau von William, hat Krebs. Nach Genesungsfortschritten nahm der König seine öffentlichen Pflichten Ende April wieder auf, Prinzessin Catherine, allgemein nur Kate genannt, zeigt sich wegen ihrer Therapie weiterhin nicht in der Öffentlichkeit.

Harry und seine Frau, die frühere US-Schauspielerin Meghan Markle, hatten sich 2020 von ihren royalen Pflichten zurückgezogen. Sie leben mit ihren Kindern Archie und Lilibet in Meghans Heimat Kalifornien.

Prinz Harry reist nur noch selten in sein Heimatland. Nach dem Bekanntwerden der Krebserkrankung seines Vaters hatte Harry diesen aber sogleich in London besucht.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Gottschalks Karriereende: Der Großmeister des Überziehens tritt vorzeitig ab

Er war der Großmeister des Überziehens - doch seine letzte große Show hat Thomas Gottschalk vor dem Ende vorzeitig verlassen: Die 75 Jahre alte Fernsehlegende trat Samstagabend zum Status-Quo-Klassiker "Rockin' all over the world" in der noch laufenden RTL-Show "Denn sie wissen nicht, was passiert" von der Fernsehbühne ab, an der Seite seiner Ehefrau Karina.

Viel Applaus für Thomas Gottschalk bei letzter Samstagabend-Show

Viel Applaus für Thomas Gottschalk: In seiner nach eigenen Worten letzten Samstagabendshow ist der 75-Jährige bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" bei RTL vom Publikum gefeiert wiredeb. "Thomas, du bist eine Legende", stand auf einem selbst gemalten Schild im Publikum. "Wetten, dass wir Thommy vermissen werden" auf einem anderen - Gottschalk war vor allem mit der ZDF-Show "Wetten, dass...?" populär geworden.

Armin Laschet übernimmt Vorsitz von Karlspreisgesellschaft

Der CDU-Außenpolitiker Armin Laschet übernimmt den Vorsitz der Aachener Karlspreisgesellschaft. Laschet wurde am Freitag vom Direktorium der Gesellschaft zum Nachfolger von Jürgen Linden gewählt. Die Organisation vergibt seit 1950 den Internationalen Karlspreis zu Aachen an Persönlichkeiten oder Institutionen, die sich um Europa und die europäische Einigung verdient gemacht haben.

Fledermaus an Düsseldorfer Flughafen "notgelandet" - Zoll rettet geschütztes Tier

Eine kleine Fledermaus ist am Düsseldorfer Flughafen "notgelandet" und von Einsatzkräften des Zolls gerettet worden. Die Beamten hätten das Tier bei der Rückkehr von einer Rollfeldkontrolle eingeklemmt unter einer Tür entdeckt, teilte das Hauptzollamt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt am Freitag mit. Es handelte sich demnach um eine Zweifarbfledermaus. Fledermäuse sind europaweit streng geschützt.

Textgröße ändern: