Deutsche Tageszeitung - Dänemark lässt Walschützer Watson nach Entscheidung gegen Auslieferung an Japan frei

Dänemark lässt Walschützer Watson nach Entscheidung gegen Auslieferung an Japan frei


Dänemark lässt Walschützer Watson nach Entscheidung gegen Auslieferung an Japan frei
Dänemark lässt Walschützer Watson nach Entscheidung gegen Auslieferung an Japan frei / Foto: © AFP

Dänemark hat den seit Juli in Untersuchungshaft sitzenden Walschützer Paul Watson freigelassen, nachdem eine Auslieferung des Aktivisten an Japan abgelehnt worden war. "Er ist frei", sagte Watsons Anwältin Julie Stage am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. "Wir sind gerade vom Justizministerium informiert worden, dass er nicht ausgeliefert wird."

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Er fühle sich großartig, sagte Watson nach seiner Freilassung in Grönland in einem Videotelefonat mit AFP. Seine Festnahme habe die internationale Aufmerksamkeit auf den "anhaltenden illegalen Walfang Japans gelenkt" und daher seien seine Monate in U-Haft "eine Verlängerung" seiner Kampagne gewesen.

Der 74-jährige Gründer der Umweltorganisation Sea Shepherd ist für seine riskanten Störmanöver gegen Walfänger auf hoher See bekannt. Der US-Kanadier war im Juli in Grönland verhaftet worden, als sein Schiff gerade zum Auftanken im Hafen der Hauptstadt Nuuk festgemacht hatte. Grundlage für die Festnahme war ein 2012 von Japan ausgestellter Haftbefehl wegen einer Protestaktion gegen japanische Walfänger zwei Jahre zuvor. Seine U-Haft wurde immer wieder verlängert.

Den AFP vorliegenden Dokumenten zufolge entschied Dänemark sich gegen eine Auslieferung an Japan, weil der dem Haftbefehl zugrunde liegende Vorfall bereits über 14 Jahre zurückliege. Zudem sei seit seiner Festnahme bereits viel Zeit vergangen und eine mögliche Auslieferung hätte sich ebenfalls noch lange hingezogen.

Japan ist neben Norwegen und Island eines von nur drei Ländern, welche noch die kommerzielle Waljagd erlauben. Auf Tokios Fangliste stehen neben Zwerg-, Bryde- und Seiwalen seit August auch Finnwale. Japan hatte die Jagd auf die nach Blauwalen zweitgrößten Meeressäuger der Welt nach monatelanger Diskussion erlaubt, obwohl sie als gefährdet gelten.

(O.Zhukova--DTZ)

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