Deutsche Tageszeitung - Unesco nimmt bayerische Schlösser in Welterbe-Liste auf

Unesco nimmt bayerische Schlösser in Welterbe-Liste auf


Unesco nimmt bayerische Schlösser in Welterbe-Liste auf
Unesco nimmt bayerische Schlösser in Welterbe-Liste auf / Foto: © AFP/Archiv

Märchenschloss, Touristenmagnet und jetzt auch Welterbestätte: Die Unesco hat das Schloss Neuschwanstein zum Weltkulturerbe erklärt. Mit Neuschwanstein und den Schlössern Herrenchiemsee Linderhof und dem Königshaus am Schachen nahm das Welterbe-Komitee der UN-Kulturorganisation am Samstag die Schlösser des Bayernkönigs Ludwigs II. in die Welterbeliste auf. Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, sprach von einer "herausragenden Würdigung dieser eindrucksvollen Orte", Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) von einem "weltweiten Ritterschlag" für die bayerischen Königsschlösser.

Textgröße ändern:

Schloss Neuschwanstein gehört zu den meistbesuchten Touristenzielen Deutschlands. Sein Bau hatte 1868 im Auftrag des bayerischen Königs Ludwig II. begonnen, wurde jedoch nie vollendet. Der auch als Märchenkönig bekannte Ludwig II. war Kunstmäzen und glühender Verehrer der Opern Richard Wagners, die Ausgestaltung von Neuschwanstein ist von Wagners Opern inspiriert. Bis zu seinem Tod lebte Ludwig II. nur 172 Tage in dem Schloss, das damals einer Baustelle glich.

Schloss Linderhof wurde 1886 fertiggestellt und gilt samt Parkanlage als eines der kunstvollsten Ensembles des 19. Jahrhunderts. Der Bau vereint Stilelemente von Barock, Rokoko und Romantik und verfügt über einen prunkvollen Spiegelsaal. Schloss Linderhof ist das einzige der bayerischen Königsschlösser, das vollendet wurde.

Schloss Herrenchiemsee entstand nach dem Vorbild des Prachtbaus im französischen Versailles und liegt am Chiemsee in Sichtweite der Alpen. Trotz seiner Größe war das hufeisenförmige Schloss als private Residenz für Ludwig II. gedacht. Das Königshaus am Schachen wurde seit 1869 am Wettersteingebirge erbaut. Das äußerlich schlicht gestaltete Schloss diente dem König als abgelegener Rückzugsort im Hochgebirge.

Die Schlösser des Bayernkönigs seien "allesamt architektonische Meisterwerke" und zeugten von der künstlerischen Vorstellungskraft, aber auch der Exzentrik des Märchenkönigs, erklärte die deutsche Unesco-Kommissionschefin Böhmer. Sie seien "den Traumwelten Ludwigs II. entsprungen".

Die Anerkennung durch die Unesco sei "eine große Freude, aber auch ein Auftrag", betonte Bayerns Ministerpräsident Söder. Bayern investiere "viel Geld in Erhalt und Restaurierung unseres kulturellen Erbes", um es für kommende Generationen zu bewahren.

Das Welterbe-Komitee der Unesco beriet in seiner vor einer Woche begonnenen Sitzung über insgesamt rund 30 Anträge zur Aufnahme in die Liste des Kultur- und Naturerbes. Zum Auftakt der Beratungen hatte Unesco-Chefin Audrey Azoulay vor der zunehmenden Bedrohung von Welterbestätten durch den Klimawandel und bewaffnete Konflikte gewarnt.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Fledermaus an Düsseldorfer Flughafen "notgelandet" - Zoll rettet geschütztes Tier

Eine kleine Fledermaus ist am Düsseldorfer Flughafen "notgelandet" und von Einsatzkräften des Zolls gerettet worden. Die Beamten hätten das Tier bei der Rückkehr von einer Rollfeldkontrolle eingeklemmt unter einer Tür entdeckt, teilte das Hauptzollamt in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt am Freitag mit. Es handelte sich demnach um eine Zweifarbfledermaus. Fledermäuse sind europaweit streng geschützt.

Europäische Rundfunkunion berät nach Boykott-Drohungen gegen Israel über nächsten ESC

Nach Boykott-Drohungen mehrerer Länder berät die Europäische Rundfunkunion (EBU) seit Donnerstag bei einer zweitägigen Generalversammlung in Genf über die Teilnahme Israels am Eurovision Song Contest (ESC) im kommenden Jahr. Mehrere Länder hatten wegen des Vorgehens der israelischen Armee im Gazastreifen mit einem Boykott des ESC gedroht, falls Israel im kommenden Jahr dabei ist. Länder wie Deutschland sprachen sich gegen einen Ausschluss Israels von dem Wettbewerb aus.

Polizei findet Besitzer von toter Riesenschlange in Nordrhein-Westfalen

Nach dem Fund einer toten Riesenschlange in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei den Besitzer des Tiers ausfindig gemacht. Ein anonymer Hinweis habe die Ermittler auf die Spur eines 38-Jährigen gebracht, teilten die Beamten am Donnerstag in Soest mit. Als die Beamten den Mann zu Hause aufsuchten, gestand er die Tat. Zum Motiv machte die Polizei keine Angaben.

Erster Film als Regisseurin mit Drehbuch ihres Sohnes: Kate Winslet mächtig stolz

Die Oscar-prämierte Schauspielerin Kate Winslet hat ihren ersten Film gedreht - und zwar mit einem Drehbuch ihres Sohnes Joe Anders. Winslet sagte der Nachrichtenagentur AFP, sie sei "so stolz" auf die Arbeit ihres Sohnes, dessen Vater der britische Star-Regisseur Sam Mendes ist. Joes Drehbuch habe sie wirklich "beeindruckt" und sie habe "die Dialoge geliebt - es war einfach phänomenal".

Textgröße ändern: