Deutsche Tageszeitung - Flüssige Katzen und Didgeridoo-Spielen gegen Schnarchen

Flüssige Katzen und Didgeridoo-Spielen gegen Schnarchen


Flüssige Katzen und Didgeridoo-Spielen gegen Schnarchen
Flüssige Katzen und Didgeridoo-Spielen gegen Schnarchen / Foto: ©

Kann eine Katze flüssig und fest sein? Hilft das Blasen eines Didgeridoo gegen Atemstillstände im Schlaf? Forschungsarbeiten dieser und anderer Kaliber haben in diesem Jahr das Rennen bei den Anti-Nobelpreisen "Ig" gemacht. Der französische Physiker Marc-Antoine Fardin, der sich der Katzenfrage widmete, und Forscher zahlreicher anderer Fachgebiete waren unter Wissenschaftler-Teams aus der ganzen Welt, die am Donnerstag (Ortszeit) in einer Zeremonie in der US-Eliteuniversität Harvard für ihre unfreiwillig komischen Arbeiten ausgezeichnet wurden.

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Zum 27. Mal verlieh das humoristische Wissenschaftsmagazin "Annals of Improbable Research" (Annalen der unwahrscheinlichen Forschung) den Ig-Nobelpreis an Forscher, die "Menschen erst zum Lachen, dann zum Nachdenken" bringen. Die auf eigene Kosten angereisten Akademiker erhielten die Preise aus den Händen von "echten" Nobelpreisträgern.

Der Chefredakteur der Wissenschaftsmagazins, Mark Abrahams, sagte in seiner Laudatio, alle Preisträger hätten "ihre Auszeichnungen wirklich verdient". Die Preisträger erhielten zehn Millionen Simbabwe-Dollar, der kein gültiges Zahlungsmittel mehr ist, und eine Statue in Form eines menschlichen Kopfs mit einem roten Fragezeichen darüber.

Fardins Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen, dass sich eine Flüssigkeit in der Form dem Behälter anpasst - bei seinem Vortrag wurden Bilder von Katzen in Vasen, Weingläsern und Becken gezeigt. Ernsthafter Hintergrund der Forschung Fardins ist die Rheologie, ein Teilbereich der Physik, der das Verformungs- und Fließverhalten von Materie untersucht.

Als er gefragt worden sei, ob er den Ig-Preis annehme, sei die "Antwort einfach gewesen", sagte Fardin. "Vielleicht ist es cool, einen Nobelpreis abzulehnen, aber sicher nicht einen Ig-Nobelpreis."

Der Ig-Friedensnobelpreis ging an die Forscher, die sich der Frage der Therapie von Schnarch- und Apnoe-Problemen mittels Didgeridoo-Spiel widmeten. Mit dem Wirtschaftspreis wurde eine US-australische Studie ausgezeichnet, die der Frage nachging, ob ein Spielsüchtiger durch das Berühren eines lebenden Krokodils beeinflussbar sei. Eine Arbeit zu der Beobachtung "Warum haben alte Männer große Ohren?" wurde unter anderem im Fachbereich Medizin/Anatomie geehrt.

(O.Tatarinov--DTZ)