Deutsche Tageszeitung - Rund 75.000 Bewohner Balis vor drohendem Vulkanausbruch in Sicherheit gebracht

Rund 75.000 Bewohner Balis vor drohendem Vulkanausbruch in Sicherheit gebracht


Rund 75.000 Bewohner Balis vor drohendem Vulkanausbruch in Sicherheit gebracht
Rund 75.000 Bewohner Balis vor drohendem Vulkanausbruch in Sicherheit gebracht / Foto: ©

Vor einem drohenden Vulkanausbruch auf der Touristeninsel Bali sind rund 75.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden. Die Wahrscheinlichkeit einer Eruption des Vulkans Agung sei "ziemlich hoch", ein genauer Zeitpunkt sei aber nicht vorhersehbar, sagte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde am Dienstag. Die steigende Zahl der Erdstöße zeige, dass das Magma weiter in Richtung Erdoberfläche steige.

Textgröße ändern:

Der Vulkan sei in einer "kritischen Phase", sagte Behördensprecher Sutopo Purwo Nugroho. Allein am Montag wurden mehr als 560 seismische Erschütterungen gemessen, wie das indonesische Observatorium für Vulkanologie und geologische Risiken erklärte. Der Agung liegt nur rund 75 Kilometer von den bei Urlaubern beliebten Zielen Kuta und Seminyak entfernt.

Derweil brachten Lastwagen Lebensmittel, Trinkwasser, Zelte, Atemschutzmasken und Bettdecken in die rund 380 Notunterkünfte in Bali. Gebraucht würden vor allem Grundnahrungsmittel wie Reis, Instantnudeln, Öl und Wasser, sagte ein für die Logistik zuständiger Behördenvertreter in dem Dorf Tana Ampo im Distrikt Karangasem.

In der als gefährdet geltenden Zone leben rund 62.000 Menschen. Zehntausende kamen in Notunterkünften oder bei Angehörigen unter. Auch knapp 2000 Kühe wurden aus der Gegend weggebracht.

Der Flughafen der Hauptstadt von Bali, Denpasar, war zunächst nicht beeinträchtigt. Allerdings haben mehrere Staaten wie Australien und Singapur bereits vor Reisen auf die Insel gewarnt. Dort machen jährlich mehrere Millionen Menschen Urlaub.

Das Auswärtige Amt erklärte auf seiner Website, außerhalb der Sperrzone im Umkreis von bis zu zwölf Kilometer um den Berg gebe es derzeit keine Beeinträchtigungen. Sollte der Vulkan allerdings ausbrechen, könne es zu Behinderungen des Flugverkehrs und der Schließung des Flughafens kommen. Reisende sollten daher engen Kontakt zu ihren Reiseveranstaltern oder ihrer Fluggesellschaft halten.

Beim letzten Ausbruch des Agung waren 1963 fast 1600 Menschen ums Leben gekommen. Der Vulkan spuckte Asche bis zur etwa tausend Kilometer entfernten Hauptstadt Jakarta auf der Insel Java.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Durchsuchungen bei mutmaßlich rechtsextremen Polizeiangehörigen in Niedersachsen

Die Wohnungen von zwei mutmaßlich rechtsextremen Polizeiangehörigen sind in Niedersachsen durchsucht worden. Bei den Verdächtigen handelt es sich um einen 21-jährigen Polizeianwärter der Polizeiakademie Niedersachsen sowie einen 27-jährigen Polizisten der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, wie die Staatsanwaltschaft Osnabrück mitteilte.

Zwei Tote nach Schusswaffenangriff vor Jüdischem Museum in Washington

Vor dem Jüdischen Museum in Washington sind am Mittwochabend zwei Menschen erschossen worden. Wie US-Heimatschutzministerin Kristi Noem am späten Mittwochabend (Ortszeit) mitteilte, handelt es sich bei beiden Opfern um Mitarbeiter der israelischen Botschaft. US-Präsident Donald Trump verurteilte die "offensichtlich auf Antisemitismus zurückzuführende" Tat scharf. Außenminister Marco Rubio sprach von einem "schamlosen Akt feiger, antisemitischer Gewalt". Die Behörden bestätigten die Festnahme des mutmaßlichen Täters.

Nach Gewalttat in Mexiko-Stadt: Justiz geht von gezieltem Angriff aus

Nach der Tötung von zwei engen Mitarbeitern der Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt durch Bewaffnete geht die Justiz von professionellen Angreifern aus. Die Ermordung der persönlichen Sekretärin der Bürgermeisterin Clara Brugada, Ximena Guzmán, und ihres Beraters José Muñoz zur Hauptverkehrszeit auf einer belebten Straße sei "ein gezielter Angriff mit einem hohen Maß an Planung" gewesen, sagte Staatsanwältin Bertha Alcalde Luján am Mittwoch vor Journalisten. Die Schützen seien "erfahren" gewesen.

Ermittlungen gegen Polizisten wegen tödlicher Schüsse bei Einsatz eingestellt

Mehr als fünf Monate nach dem Tod eines Manns durch Schüsse bei einem Polizeieinsatz in Niedersachsen sind die Ermittlungen gegen zwei Polizisten wegen fahrlässiger Tötung eingestellt worden. Es gebe keinen ausreichenden Tatverdacht, teilte die Staatsanwaltschaft Göttingen am Mittwoch mit. Stattdessen habe es sich laut gesicherter Bodycamvideos um Notwehr gehandelt.

Textgröße ändern: