Deutsche Tageszeitung - Steinmeier ernennt Martin Eifert zum neuen Richter am Bundesverfassungsgericht

Steinmeier ernennt Martin Eifert zum neuen Richter am Bundesverfassungsgericht


Steinmeier ernennt Martin Eifert zum neuen Richter am Bundesverfassungsgericht
Steinmeier ernennt Martin Eifert zum neuen Richter am Bundesverfassungsgericht / Foto: © AFP/Archiv

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Montag den Berliner Rechtsprofessor Martin Eifert zum neuen Verfassungsrichter ernannt. Eiferts Vorgängerin Susanne Baer entließ er feierlich und verlieh ihr in Schloss Bellevue das Große Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik. Mit Baer scheide eine "kluge, starke Richterin aus dem Bundesverfassungsgericht aus", würdigte Steinmeier ihre Arbeit laut Redemanuskript.

Textgröße ändern:

Zu Eifert sagte Steinmeier demnach, er sei sich "sicher, dass Ihre Expertise das Bundesverfassungsgericht bereichern wird". Eifert war Mitte Dezember vom Bundestag gewählt worden. Wie vor ihm Baer, soll er in Karlsruhe im Ersten Senat tätig werden.

Das Bundesverfassungsgericht befindet sich aktuell in einem personellen Umbruch. Erst am 10. Januar hatte Steinmeier Rhona Fetzer und Thomas Offenloch als neue Richterin und neuen Richter für den Zweiten Senat ernannt und vereidigt.

Am Montag wies der Bundespräsident darauf hin, dass auch im Ersten Senat noch ein weiterer Wechsel ansteht: Die Amtszeit von Gabriele Britz endete Anfang Februar. Für sie ist allerdings noch kein Nachfolger gefunden, so dass Britz vorläufig weiterarbeitet. Er hoffe mit ihr, dass sie nicht allzu lange "nachsitzen" müsse, sagte Steinmeier.

Die 16 Verfassungsrichterinnen und -richter werden je zur Hälfte von Bundestag und Bundesrat gewählt, ihre Amtszeit beträgt zwölf Jahre. Alle Fraktionen außer AfD und Linke sind regelmäßig an der Reihe, Kandidatinnen oder Kandidaten vorzuschlagen. Eifert war von den Grünen vorgeschlagen worden.

Steinmeier sagte bei der Feierstunde in Schloss Bellevue, dass die Ernennung von Baer und Britz im Jahr 2011 die "Trendwende hin zu einer geschlechterparitätischen Besetzung" des Bundesverfassungsgerichts eingeläutet habe.

Von den 114 ehemaligen und amtierenden Mitgliedern seien bisher lediglich 20 Richterinnen. "Nichts spricht dafür, das Rad an dieser Stelle noch einmal zurückzudrehen", sagte der Bundespräsident. "Unser Land, unsere Institutionen brauchen Vielfalt, um möglichst viele gesellschaftliche Perspektiven einzubringen."

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro bestreitet vor Gericht versuchten Staatsstreich

Im Prozess vor dem Obersten Gerichtshof Brasiliens wegen des Vorwurfs des mutmaßlichen Putschversuchs hat der frühere Präsident Jair Bolsonaro die Anschuldigungen zurückgewiesen. Auf die Frage von Richter Alexandre de Moraes, ob die Vorwürfe wahrheitsgemäß seien, antwortete Bolsonaro am Dienstag: "Das ist nicht der Fall, Euer Ehren."

Zehn Todesopfer in Graz: 21-Jähriger richtet Blutbad an seiner früheren Schule an

Österreich unter Schock: In einer Schule in Graz hat ein ehemaliger Schüler am Dienstagmorgen mit zwei Schusswaffen ein Blutbad angerichtet. Die Zahl der Todesopfer erhöhte sich am frühen Abend auf zehn, als Krankenhausangaben zufolge eine Frau ihren schweren Verletzungen erlag. Der Angreifer nahm sich nach der Tat das Leben. Elf weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt. Die Regierung in Wien rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

Zwei Tote in bayerischem Günzburg: 31-Jähriger soll Großeltern getötet haben

Ein 31-Jähriger soll am Pfingstmontag im bayerischen Günzburg seine Großeltern getötet haben. Der Mann meldete sich nach der Tat selbst bei den Behörden und informierte diese über das Geschehen, wie die Polizei in Kempten am Dienstag mitteilte. Einsatzkräfte fanden die Großeltern tot in deren Wohnung. Der Verdächtige kam wegen des Verdachts des zweifachen Mordes in Untersuchungshaft.

Mann versteckt 124.000 Euro in kleinem Kühlschrank vor Zoll

In einem Kühlschrank im Kofferraum hat ein Mann versucht, mehr als 124.000 Euro vor dem Zoll zu verstecken. Das niederländische Fahrzeug des 40-Jährigen wurde am Grenzübergang Reitzenhain in Sachsen kontrolliert, wie das Hauptzollamt Erfurt am Dienstag mitteilte. Der Mann habe auf Nachfrage angegeben, nur 50 Euro Bargeld dabei zu haben.

Textgröße ändern: