Deutsche Tageszeitung - Amokfahrer von Mannheim dauerhaft in Psychiatrie eingewiesen

Amokfahrer von Mannheim dauerhaft in Psychiatrie eingewiesen


Amokfahrer von Mannheim dauerhaft in Psychiatrie eingewiesen
Amokfahrer von Mannheim dauerhaft in Psychiatrie eingewiesen / Foto: © AFP/Archiv

Fast zehn Monate nach einer tödlichen Amokfahrt eines 36-Jährigen in Mannheim hat das Landgericht in der baden-württembergischen Stadt den Mann dauerhaft in eine Psychiatrie eingewiesen. Nach Angaben des Gerichts sahen es die Richter am Donnerstag als erwiesen an, dass der psychisch kranke Beschuldigte im vergangenen Juni seinen 71-jährigen Vater tötete und danach gezielt mit dem Auto in eine Gruppe von Radfahrern fuhr. Zwei Menschen starben, zwei wurden verletzt.

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Der Mann leidet nach Erkenntnissen der Ermittlungsbehörden an paranoider Schizophrenie. Wegen mutmaßlicher Schuldunfähigkeit wurde deshalb in einem sogenannten Sicherungsverfahren gegen ihn verhandelt. Der 36-Jährige befand sich demnach bereits vor den Taten wegen seiner Erkrankung in ärztlicher Behandlung, unmittelbar davor sogar stationär. Seit seiner Festnahme am Tattag befand er sich bereits vorläufig in einer psychiatrischen Klinik.

Der Beschuldigte tötete zunächst im rheinland-pfälzischen Ellerstadt seinen Vater mit Schlägen, einem Messer und einem Zimmermannsnagel. Dann fuhr er mit dem Auto ins nahegelegene Mannheim, wo er absichtlich in die Radfahrer fuhr. Eine Frau starb sofort, ihr Mann später im Krankenhaus. Nach der Amokfahrt sprang der Beschuldigte in den Rhein und wurde kurz darauf vor dem Ertrinken gerettet.

(V.Korablyov--DTZ)