
Manchester City plant Millionenentschädigungen für Missbrauchsopfer

Im Missbrauchsskandal des englischen Fußballs hat Erstligist Manchester City ein umfassendes Programm zur Entschädigung der Opfer seit den 60er Jahren auf den Weg gebracht. Die Zahlungen sollen nach Angaben des Vereins den Opfern der Ex-Jugendtrainer Barry Bennell und John Broome zugute kommen. Manchester City will demnach für alle Schäden aufkommen, die den Opfern durch die "unvorstellbaren traumatischen Erfahrungen" zugefügt worden seien.
Wie der britische Sender BBC berichtete, sieht der Club mehrere Millionen Pfund an Entschädigungen vor. In den gravierendsten Fällen sollen demnach sechsstellige Summen ausbezahlt werden. Insgesamt könnten zunächst rund 40 Opfer Anspruch auf die Gelder anmelden. Die britischen Nachrichtenagentur Press Association berichtete, dass neben monetären Entschädigungen auch persönliche Entschuldigungen durch einen hochrangigen Vereinsvertreter gegenüber den Opfern geplant seien.
Der britische Fußball war im Jahr 2016 von einem Missbrauchsskandal erschüttert worden. Eine von Manchester City in Auftrag gegebene Untersuchung ergab nach Vereinsangaben "schwere Vorwürfe des sexuellen Kindesmissbrauchs" gegen den bereits gestorbenen Broome, der in den 1960er-Jahren in der Jugendabteilung tätig gewesen war.
Der frühere City-Juniorentrainer Bennell war im vergangenen Jahr zu 30 Jahren Haft verurteilt worden. Er hatte in den Jahren 1979 bis 1991 zwölf Jungen mehrfach missbraucht. Die Untersuchungen sind nach Angaben des Vereins noch nicht abgeschlossen.
(N.Loginovsky--DTZ)