Deutsche Tageszeitung - Außer Kontrolle geratene Buschfeuer halten australische Einsatzkräfte in Atem

Außer Kontrolle geratene Buschfeuer halten australische Einsatzkräfte in Atem


Außer Kontrolle geratene Buschfeuer halten australische Einsatzkräfte in Atem
Außer Kontrolle geratene Buschfeuer halten australische Einsatzkräfte in Atem / Foto: ©

Höchste Alarmbereitschaft in Australien: Zahlreiche außer Kontrolle geratene Buschfeuer halten derzeit Feuerwehr und Bewohner der Bundesstaaten New South Wales und Queensland in Atem. "Wir hatten noch nie so viele gleichzeitig auftretende Buschfeuer auf Katastrophenniveau", sagte Feuerwehrsprecher Shane Fitzsimmons dem Sender ABC am Freitag. In einigen Gebieten waren die Bewohner von Fluchtrouten abgeschnitten und wurden daher aufgerufen, vor Ort irgendwo Schutz zu suchen.

Textgröße ändern:

Die Menge an Buschfeuern sei "Neuland" für die Einsatzkräfte, sagte Fitzsimmons. Die Feuerwehr sei nahezu überfordert, gegen so viele Brände gleichzeitig zu kämpfen.

Rund hundert Buschfeuer wüteten am Freitagabend (Ortszeit) in den Staaten New South Wales und Queensland auf einem rund tausend Kilometer langen Streifen entlang der Ostküste. 17 der Brände konnte die Feuerwehr noch nicht unter Kontrolle bringen. Die Einsatzkräfte waren unter anderem mit 70 Löschflugzeugen im Einsatz. Trotz Berichten über in brennenden Gebäuden gefangene Menschen meldeten die Behörden bislang keine Toten oder Verletzten.

Die Bedingungen wurden laut Feuerwehr zusätzlich durch starke Winde erschwert, die brennende Trümmerteile durch die Luft wirbelten. Diese seien in Balkonen und Vorgärten gelandet, wo sie weitere Brände entfachten. Einsatzkräfte liefen von Ort zu Ort, um neue Brände zu löschen. Gigantische Rauchwolken umhüllten mitunter ganze Ortschaften.

Wohngebiete waren wegen der Brände von wichtigen Fluchtrouten abgeschnitten, laut Behördenangaben musste die wichtigste Autobahn zwischen Sydney und Brisbane, der Pacific Highway, zwischenzeitig geschlossen werden. Die Polizei ordnete in der Region Sunshine Coast die vollständige Evakuierung der Stadt Tewantin an, in der rund 4500 Menschen leben. In einigen Regionen riefen die Behörden die Bewohner dazu auf, "Schutz zu suchen", weil es zu spät sei, die Region zu verlassen.

Ein Feuerwehrsprecher in New South Wales sprach am Freitag von einem "schwierigen und gefährlichen Tag". "Viele Menschen haben uns um Hilfe gebeten, aber angesichts des Ausmaßes und der Geschwindigkeit der Brände konnten wir nicht alle erreichen - auch nicht über die Straßen oder per Hubschrauber", sagte der Sprecher.

Die örtlichen Radiosender unterbrachen ihr reguläres Programm und gaben stattdessen Tipps für Menschen, die in den Brandgebieten zu Hause oder in einem Fahrzeug festsaßen.

Angesichts der Wetterprognosen dürfte sich die Lage an der australischen Ostküste am Wochenende leicht beruhigen. Der starke Wind sowie die Gluthitze sollen sich laut Wettervorhersage in den kommenden Tagen abschwächen. Angesichts der anhaltenden Dürre und geringer Luftfeuchtigkeit bleibt die Lage den Behörden zufolge aber weiterhin ernst. Feuerwehrsprecher Fitzsimmons warnte am Freitag vor "sehr dynamischen, unberechenbaren und gefährlichen Umständen".

Die von den Buschfeuern betroffene Region ist der natürliche Lebensraum von Koalas. Die Behörden befürchten, dass hunderte Tiere bei den verheerenden Bränden gestorben sein könnten.

Den Buschfeuern gingen eine ungewöhnlich lange Dürre, starker Wind, geringe Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen voraus. Für den anstehenden Sommer in Australien bereitet sich das Land auf Temperaturen in Rekordhöhe vor.

(A.Stefanowych--DTZ)

Empfohlen

Großbritannien: Nach Chris Brown zweiter Mann schwerer Körperverletzung beschuldigt

Im Zusammenhang mit einer Prügelattacke in London hat die britische Polizei nach dem US-Sänger Chris Brown einen zweiten Mann beschuldigt. Dem 38-jährigen US-Bürger Omololu Akinlolu werde schwere Körperverletzung vorgeworfen, er müsse noch am Samstag in Manchester vor Gericht erscheinen, teilte die Polizei in London mit.

Polizist in Berlin durch Stich in den Hals lebensgefährlich verletzt

In Berlin ist ein Polizist von einem Mann durch einen Stich in den Hals lebensgefährlich verletzt worden. Ein 28-Jähriger habe dem Beamten die Verletzung bei einer "körperlichen Auseinandersetzung" am Freitagabend vor einem Polizeirevier im Stadtteil Neukölln zugefügt, teilte die Polizei am Samstag mit. Der 31 Jahre alte Beamte sei nach einer Notoperation in "stabilem Zustand".

CDU-Politikerin Prien sieht sich als "jüdische Ministerin"

Die neue Bildungs- und Familienministerin Karin Prien (CDU) will ihren jüdischen Familienhintergrund in ihre Arbeit im Ministerium einbringen. "Ich bin jetzt die erste Frau am Kabinettstisch, deren Familie zu erheblichen Teilen von den Nationalsozialisten verfolgt und ausgelöscht wurde", sagte Prien den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Samstag. "Das verbindet mich mit vielen Jüdinnen und Juden. Insofern bin ich eine jüdische Ministerin, auch wenn ich keiner jüdischen Gemeinde angehöre und auch nicht bekennend religiös bin."

Ex-Freundin von Rapper Combs beendet Aussage vor Gericht

Im Prozess gegen den US-Rapper Sean "Diddy" Combs hat dessen Ex-Freundin Casandra Ventura nach vier Tagen ihre Aussage vor Gericht beendet. Die als "Cassie" bekannte Sängerin musste sich am Freitag in New York nochmal im Kreuzverhör scharfen Fragen von Combs' Verteidigung stellen. Dabei ging es unter anderem um 20 Millionen Dollar (rund 18 Millionen Euro), die sie im Zuge einer zivilrechtlichen Einigung mit dem Rap-Mogul erhalten hatte.

Textgröße ändern: