
Frankreichs Radrenn-Idol Poulidor stirbt 83-jährig

Der beliebte französische Radrennfahrer Raymond Poulidor ist tot. Er starb nach Angaben seiner Familie vom Mittwoch im Alter von 83 Jahren an seinem Wohnort Saint-Léonard-de-Noblat im Südwesten Frankreichs. Poulidor hatte in Frankreich einen Ruf als ewiger Zweiter. So galt er als "der Mann, der nie die Tour de France gewann".
Dafür siegte er in den 60er und 70er Jahren bei bekannten Radrennen wie Mailand-Sanremo, Paris-Nizza und bei der Spanien-Rundfahrt. Er beendete seine Laufbahn, nachdem er 1976 im Alter von 40 Jahren Dritter bei der Tour de France geworden war.
Poulidor selbst sah seinen speziellen Ruhm mit Humor: Sein Name sei in Frankreich ein geflügelter Begriff, sagte er zu seinem 80. Geburtstag der Nachrichtenagentur AFP. "Wenn jemand Zweiter wird - beim Boule-Spiel etwa - ist er ein ’Poulidor’", sagte der Rennfahrer. Nach dem Sportler ist auch der "Poulidor-Effekt" benannt. Er bezeichnet einen Verlierer, der sympathischer wirkt als der Gewinner.
Seine Frau Gisèle sagte, ihr Mann habe an Herzproblemen und Erschöpfung gelitten. Poulidor hatte deshalb seit Anfang Oktober im Krankenhaus gelegen.
(P.Vasilyevsky--DTZ)