Deutsche Tageszeitung - Krebs war Grund für jeden zwölften Krankenhausaufenthalt 2021

Krebs war Grund für jeden zwölften Krankenhausaufenthalt 2021


Krebs war Grund für jeden zwölften Krankenhausaufenthalt 2021
Krebs war Grund für jeden zwölften Krankenhausaufenthalt 2021 / Foto: © AFP/Archiv

Krebs war im Jahr 2021 der Grund für jeden zwölften Krankenhausaufenthalt in Deutschland. Insgesamt mussten im Jahr 2021 knapp 1,44 Millionen Patientinnen und Patienten mit Krebs in Kliniken behandelt werden, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anlässlich des Weltkrebstages mitteilte. Im zweiten Jahr der Corona-Pandemie bedeutete dies zwar einen leichten Rückgang um 1,2 Prozent, Klinikbehandlungen wegen anderer Erkrankungen gingen aber mit einem Minus von 13,6 Prozent noch deutlich stärker zurück.

Textgröße ändern:

Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 lag der Rückgang der Krebspatienten im Krankenhaus bei 7,9 Prozent. Viele Menschen vermieden in den Haupt-Pandemiejahren 2020 und 2021 Krankenhausaufenthalte, wenn sie nicht als unbedingt nötig angesehen wurden, so die Statistiker.

Der Statistik zufolge erkranken besonders häufig Menschen im Alter von 60 bis 79 Jahren in Deutschland an Krebs, mit einem Anteil von 54 Prozent fällt mehr als die Hälfte der Erkrankungen auf diese Altersgruppe zurück. Gut ein Fünftel der Krebspatientinnen und -patienten war zwischen 40 und 59 Jahre alt.

Die Zahl der Todesfälle mit der Todesursache Krebs erhöhte sich binnen zehn Jahren: 2011 starben in Deutschland 221.600 Menschen an Krebs, 2021 waren es 229.100. Den Statistikern zufolge lässt sich dieser Anstieg aber mit der Alterung der Gesellschaft erklären. Der Anteil der an Krebs Verstorbenen an allen Todesfällen verringerte sich von 26 Prozent im Jahr 2011 auf 22 Prozent im Jahr 2021.

Krebs sei damit aber weiter die zweithäufigste Todesursache in Deutschland nach Krankheiten des Kreislaufsystems. 54 Prozent der Krebstoten waren Männer, 46 Prozent Frauen. In der Altersgruppe 40 bis 79 Jahren sei Krebs die häufigste Todesursache. Lungen- und Bronchialkrebs blieb mit 44.600 Todesfällen die häufigste krebsbedingte Todesursache - in 61 Prozent der Fälle starben Männer daran.

Auch bei den Krankenhauspatienten mit Krebs machten diejenigen mit der Diagnose Lungen- und Bronchialkrebs mit einem Anteil von dreizehn Prozent den Hauptanteil aus. Es folgten Darmkrebs und Brustkrebs mit je neun Prozent der Fälle, gefolgt von Hautkrebs und Harnblasenkrebs mit je sieben Prozent. Unter den weit verbreiteten Krebserkrankungen gab es gegenüber der Vor-Corona-Zeit beim Darmkrebs mit 12,5 Prozent weniger Krankenhausbehandlungen und beim Hautkrebs mit einem Minus von 8,6 Prozent die deutlichsten Rückgänge.

Die Auswertung des Statistischen Bundesamts beruht auf der Krankenhaus- und Todesursachenstatistik. Bei den stationären Behandlungsfällen sind Mehrfachzählungen eines Patienten möglich - nämlich falls die Patientin oder der Patient in einem Jahr aufgrund der gleichen Hauptdiagnose mehrfach stationär behandelt wurde.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

UNO: Keine Informationen über Hilfslieferungen von US-Stiftung GHF

Kurz nachdem die private Hilfsorganisation Gaza Humanitarian Foundation (GHF) nach eigenen Angaben erste Hilfsgüter im Gazastreifen verteilt hat, haben die Vereinten Nationen Kritik an deren Arbeitsweise geäußert. "Es ist eine Ablenkung von dem, was wir wirklich brauchen", sagte der Sprecher des UN-Büros für humanitäre Angelegenheiten (Ocha), Jens Laerke, am Dienstag in Genf. Die UNO habe keinerlei Informationen darüber, ob tatsächlich Hilfsgüter durch die GHF verteilt worden seien.

Studie: 78 Prozent der Ärzte sehen KI als Chance für Medizin

78 Prozent der Ärzte in Deutschland bewerten einer Studie zufolge Künstliche Intelligenz (KI) als große Chance für die Medizin. Das geht aus einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom hervor, die dieser am Dienstag in Berlin veröffentlichte. 60 Prozent der Befragten gaben an, dass sie von der KI in bestimmten Fällen bessere Diagnosen erwarteten. Gleichzeitig forderten 76 Prozent eine strenge Regulierung.

Frankreichs Nationalversammlung stimmt über Sterbehilfe-Gesetz ab

Die französische Nationalversammlung stimmt am Dienstagnachmittag über das Recht auf Sterbehilfe ab. Dieses soll künftig Menschen unter strengen Auflagen zustehen. Sie müssen schwer und unheilbar erkrankt sein, sich im fortgeschrittenem oder im Endstadium einer Krankheit befinden und dauerhaft körperlich oder seelisch darunter leiden.

DAK: Ein Viertel mehr Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten in erstem Quartal

Die Krankenkasse DAK hat im ersten Quartal des Jahres 2025 rund ein Viertel mehr Krankschreibungen wegen Atemwegsinfekten registriert als im Vorjahr. Bezogen auf 100 erwerbstätige Versicherte verursachten Atemwegserkrankungen von Januar bis März 158 Fehltage und damit 31 mehr als im ersten Quartal 2024, wie die DAK am Montag in Hamburg mitteilte. Das entsprach einem Plus von 24 Prozent.

Textgröße ändern: