Deutsche Tageszeitung - Vatikan: Papst muss wegen drohendem Darmverschluss notoperiert werden

Vatikan: Papst muss wegen drohendem Darmverschluss notoperiert werden


Vatikan: Papst muss wegen drohendem Darmverschluss notoperiert werden
Vatikan: Papst muss wegen drohendem Darmverschluss notoperiert werden / Foto: © AFP

Papst Franziskus muss wegen eines drohenden Darmverschlusses unter Vollnarkose notoperiert werden und mehrere Tage im Krankenhaus bleiben. Die Operation solle "am frühen Mittwochnachmittag" erfolgen und sei notwendig geworden, weil sich Symptome des Papstes nach einer früheren Darmoperation 2021 verschlechtert hätten, teilte der Vatikan in Rom mit. Die letzten Krankenhausaufenthalte des 86-Jährigen lösten jedes Mal Spekulationen über seine Zukunft aus.

Textgröße ändern:

Kurz vor seiner Operation im Gemelli-Krankenhaus in Rom hatte sich der Papst noch wie üblich der Öffentlichkeit im Papamobil nach seiner wöchentlichen Generalaudienz gezeigt. "Der Aufenthalt in der Einrichtung wird mehrere Tage dauern, um die normale post-operative Nachsorge und die vollständige Genesung sicherzustellen", teilte Vatikansprecher Matteo Bruni mit.

Der 86-Jährige leide an einem Gewebebruch an der Bauchwand, einer sogenannten Hernie, die ihm "wiederkehrende, schmerzhafte und sich verschlimmernde" Symptome beschere, erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni. Bei der Operation handele es sich um eine sogenannten Laparotomie, bei der die Bauchdecke geöffnet wird.

Am Dienstagmorgen hatte sich das Oberhaupt der katholischen Kirche bereits zu "Untersuchungen" ins Gemelli-Krankenhaus begeben, der Vatikan hatte jedoch keine Angaben zu der Art der Untersuchungen gemacht.

Der Papst litt bereits im vergangenen Jahr zunehmend unter gesundheitlichen Problemen. Ende März lag Franziskus wegen einer Bronchitis, die mit Antibiotika behandelt werden konnte, für drei Nächte im Krankenhaus. Außerdem litt er unter anhaltenden Schmerzen im rechten Knie sowie Ischias und war deswegen den Großteil des vergangenen Jahres auf einen Rollstuhl angewiesen.

Im Juli 2021 wurde er in der Gemelli-Klinik wegen einer sogenannten Divertikulitis operiert, einer Entzündung von Taschen, die sich in der Darmschleimhaut bilden. Nach zehn Tagen wurde er wieder entlassen.

Franziskus' Gesundheitszustand führte im vergangenen Jahr vermehrt zu Spekulationen über einen möglichen Rücktritt. Im März sagte Franziskus zuletzt, dies stehe nicht zur Debatte. Franziskus' Vorgänger Benedikt XVI., der am 31. Dezember 2022 im Alter von 95 Jahren starb, hatte Kirchengeschichte geschrieben, indem er 2013 aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Länder fordern Inflationsausgleich bei Krankenhausfinanzierung

Die Länder verlangen mehr Geld für die Umsetzung der im vergangenen Jahr beschlossenen Krankenhausreform. Konkret gefordert wird ein Inflationsausgleich für die Jahre 2022 und 2023, um Kostensteigerungen auszugleichen. Zudem soll der Bund für einen Übergangszeitraum, bis die Reform greife, zusätzliche Mittel für die Krankenhausfinanzierung zur Verfügung stellen.

Krankenversicherten drohen wegen schwieriger Finanzen noch höhere Zusatzbeiträge

Gesetzlich Versicherten drohen wegen der allgemein schwierigen Lage der Krankenkassen in diesem Jahr einem Bericht zufolge noch höhere Zusatzbeiträge. Wie das "Handelsblatt" am Donnerstag unter Berufung auf Angaben des Bundesamts für Soziale Sicherung (BAS) berichtete, lag zum Jahresende 2024 das Finanzvermögen von 45 der 58 überregionalen Krankenkassen unter der kritischen Marke von 20 Prozent einer Monatsausgabe. 22 dieser Kassen haben zudem "keine Rücklagen mehr".

Gutachten empfiehlt Anpassungen im Gesundheitssystem bei innovativer Arznei

Die Kosten für Arzneimittel sind der zweitgrößte Ausgabeposten in der gesetzlichen Krankenversicherung. Um dabei die Preisspirale bei innovativen Medikamenten zu stoppen, haben Gutachter nun Anpassungen im Gesundheitssystem vorgeschlagen. Der im Bundesgesundheitsministerium angesiedelte Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege legte am Donnerstag ein umfassendes Gutachten vor, das etwa auf die stärkere Prüfung des Nutzens der neuen Arznei und spätere erneute Preisverhandlungen abzielt.

Prozess um Millionenbetrug mit Coronatests im Saarland begonnen

Vor dem Landgericht Saarbrücken hat am Mittwoch ein Prozess um einen Millionenbetrug mit Coronatests begonnen. Angeklagt sind sechs Männer wegen banden- und gewerbsmäßigen Betrugs. Sie sollen zwischen Juli 2021 und September 2022 in unterschiedlichen Führungsfunktionen sieben Coronatestzentren in Saarbrücken und Sulzbach betrieben haben. Gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung sollen sie zahlreiche erfolgte Coronatests abgerechnet haben, die tatsächlich aber nie gemacht wurden.

Textgröße ändern: