Deutsche Tageszeitung - Medienberichte: Japans Regierungschef Abe wird Rücktritt ankündigen

Medienberichte: Japans Regierungschef Abe wird Rücktritt ankündigen


Medienberichte: Japans Regierungschef Abe wird Rücktritt ankündigen
Medienberichte: Japans Regierungschef Abe wird Rücktritt ankündigen / Foto: ©

Japans Regierungschef Shinzo Abe wird laut örtlichen Medienberichten bei einer Pressekonferenz am Freitag seinen Rücktritt verkünden. Hintergrund sei eine Verschlechterung seines Gesundheitszustands, berichtete der Sender NHK. In Japan gibt es seit Wochen Spekulationen über Abes Gesundheitszustand, die durch zwei Krankenhausbesuche des Ministerpräsidenten in jüngster Zeit noch befeuert wurden.

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"Abe will zurücktreten, weil seine Krankheit sich verschlimmert hat", berichtete NHK, ohne sich auf eine spezifische Quelle zu beziehen. Mit dem Schritt wolle Abe verhindern, dass sein Gesundheitszustand die "nationale Politik beeinträchtigt". Verkünden will Abe den Rücktritt demnach bei einer für 17.00 Uhr (Ortszeit; 10.00 Uhr MESZ) angesetzten Pressekonferenz in Tokio.

Abe ist der am längsten amtierende Regierungschef in der Geschichte Japans. Zum ersten Mal wurde er 2007 ins Amt gewählt, trat jedoch weniger als ein Jahr später wegen einer Darmerkrankung zurück. Als er 2012 erneut zum Regierungschef gewählt wurde, gab er an, die Krankheit überwunden zu haben.

In den vergangenen Wochen kämpfte Abe laut Medienberichten allerdings wieder mit einer Erkrankung. Im Juli hatte es Medienberichte gegeben, wonach Abe Blut gespuckt habe. Die Gerüchte um die Gesundheit des 65-Jährigen wurden zuletzt unter anderem durch dessen Entscheidung befeuert, während der Corona-Pandemie Pressekonferenzen zu vermeiden. Vor wenigen Wochen deutete Abes Parteifreund Akira Amari bei einem Fernsehauftritt an, dass der Regierungschef eine Pause brauche.

In der Corona-Pandemie ist Abe in den Umfragen zu seiner Beliebtheit abgestürzt. Zwar verzeichnet Japan im internationalen Vergleich relativ wenige Infektionsfälle. Der Regierung werden aber Versäumnisse bei der Bewältigung der wirtschaftlichen Folgen der Krise vorgeworfen.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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