Deutsche Tageszeitung - Verlierer der Präsidentenwahl in Kenia will vor Obersten Gerichtshof ziehen

Verlierer der Präsidentenwahl in Kenia will vor Obersten Gerichtshof ziehen


Verlierer der Präsidentenwahl in Kenia will vor Obersten Gerichtshof ziehen
Verlierer der Präsidentenwahl in Kenia will vor Obersten Gerichtshof ziehen / Foto: ©

Der kenianische Oppositionsführer Raila Odinga will seine Wahlniederlage nicht hinnehmen: Er gab am Mittwoch bekannt, das Ergebnis der Präsidentenwahl vor dem Obersten Gerichtshof anfechten zu wollen. Odinga sagte, die Opposition habe entschieden, "der Welt das Entstehen einer computergemachten Führung aufzuzeigen." Der Oppositionsführer zweifelt den Sieg von Amtsinhaber Uhuru Kenyatta an und spricht von kriminellen Hackern, die Wahlcomputer manipuliert haben.

Textgröße ändern:

Bis Freitag kann die oppositionelle Nationale Super-Allianz die Klage beim Gericht einreichen. Die Richter müssen ihr Urteil dann innerhalb von zwei Wochen fällen. Odinga hatte diesen Weg eigentlich ausgeschlossen, doch jetzt droht die Regierung seinen Angaben zufolge zivilgesellschaftlichen Gruppen wie der Menschenrechtsorganisation KHRC mit der Schließung. Auch aus dem Ausland war die Opposition dazu aufgerufen worden, die Streitigkeiten auf dem Rechtsweg beizulegen.

Außerdem erinnerte der 72-Jährige am Mittwoch daran, dass das Recht zu demonstrieren, zu streiken und zivilen Ungehorsam zu zeigen in der Verfassung verankert ist. "Wir wollen Mahnwachen und Momente der Stille abhalten, Trommeln schlagen und alles andere machen, um friedlich auf die grausamen Wahlungerechtigkeiten hinzuweisen", sagte er. Seit der Bekanntgabe des Wahlergebnisses vergangene Woche Freitag wurden mindestens 17 Menschen bei Protesten getötet.

Amtsinhaber Kenyatta war aus der Präsidentschaftswahl vor gut einer Woche mit einem Stimmenanteil von mehr als 54 Prozent als eindeutiger Sieger hervorgegangen. Kenyatta und Odinga sind seit langem verfeindet. Der Oppositionsführer, der zum vierten Mal für das Präsidentenamt kandidierte, hatte schon bei vorherigen Wahlen vergeblich den Sieg für sich beansprucht und etwa 2013 erfolglos das Wahlergebnis vor dem Obersten Gericht angefochten.

Die diesjährigen Wahlbetrugs-Vorwürfe haben das ostafrikanische Land in die tiefste politische Krise seit 2007 gestürzt. Damals hatte es nach einem knappen Wahlausgang und einem undurchsichtigen Abstimmungsprozess gewalttätige Auseinandersetzungen gegeben, bei denen mindestens 1100 Menschen getötet und mehr als 600.000 Menschen vertrieben wurden.

(S.A.Dudajev--DTZ)

Empfohlen

Vor drittem Gefangenenaustausch: Ukraine meldet zwölf Tote bei russischer Angriffswelle

Wenige Stunden vor dem geplanten Abschluss eines umfassenden Gefangenenaustauschs hat Russland die Ukraine erneut mit massiven Luftangriffen überzogen. Mindestens zwölf Menschen, unter ihnen zwei Kinder und ein Jugendlicher, seien in der Nacht zum Sonntag getötet worden, teilten Rettungsdienste und Behörden mit. Sie sprachen von einer "Nacht des Terrors" in der Region Kiew. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland die Ukraine mit insgesamt 69 Raketen und 298 Kampfdrohnen an.

Syrische Übergangsregierung sagt Hilfe bei Suche nach vermissten US-Bürgern zu

Die syrische Übergangsregierung hat der Regierung in Washington nach US-Angaben Hilfe bei der Suche und Überstellung vermisster US-Bürger zugesagt. "Die neue syrische Regierung hat zugestimmt, den USA dabei zu helfen, US-Bürger oder ihre sterblichen Überreste zu finden und zurückzugeben", erklärte der US-Sondergesandte für Syrien, Tom Barrack, am Sonntag im Onlinedienst X. Barrack erwähnte namentlich den vermissten Fotojournalisten Austin Tice, der auch für die Nachrichtenagentur AFP gearbeitet hatte.

CDU-Generalsekretär Linnemann: "Life-Life-Balance" produziert keinen Wohlstand

CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat die Bürgerinnen und Bürger dazu aufgefordert, mehr Einsatz zur Erhaltung des Wohlstands zu zeigen. "Unser Wohlstand, unsere sozialen Sicherungssysteme, aber auch die Funktionsfähigkeit unseres Landes beruhen darauf, dass wir produktiv sind", sagte Linnemann dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) am Sonntag. Work-Life-Balance sei nichts Verwerfliches. "Aber man hat manchmal den Eindruck, dass es nicht mehr um Work-Life-Balance geht, sondern um Life-Life-Balance", sagte der CDU-Politiker weiter.

Ukraine meldet mindestens neun Tote nach russischen Drohnenagriffen in der Nacht

Bei russischen Angriffen in der Ukraine in der Nacht zum Sonntag sind offiziellen Angaben zufolge mindestens neun Menschen getötet und mehrere weitere verletzt worden. In der Region Kiew sind bei "massiven nächtlichen Angriffen" mindestens vier Menschen getötet und 16 weitere verletzt worden, darunter drei Kinder, wie Rettungsdienste mitteilten. In der Region Chmelnyzkyj wurden vier Tote gemeldet, im südukrainischen Mikolajiw ein Toter.

Textgröße ändern: