Deutsche Tageszeitung - Linken-Mitglieder scheitern weitgehend mit Auskunftsklage gegen Verfassungsschutz

Linken-Mitglieder scheitern weitgehend mit Auskunftsklage gegen Verfassungsschutz


Linken-Mitglieder scheitern weitgehend mit Auskunftsklage gegen Verfassungsschutz
Linken-Mitglieder scheitern weitgehend mit Auskunftsklage gegen Verfassungsschutz / Foto: © AFP/Archiv

Zwei Mitglieder der Linkspartei sind vor Gericht weitgehend mit dem Versuch gescheitert, den Verfassungsschutz zu Auskünften über möglicherweise von ihnen gespeicherte Informationen zu zwingen. Das nordrhein-westfälische Oberverwaltungsgericht (OLG) in Münster wies zwei entsprechende Berufungsklagen größtenteils ab, wie das Gericht am Donnerstag mitteilte. Zu den Gründen hieß es, dass die Erteilung weitergehender Auskünfte zu verwaltungsaufwändig sei.

Textgröße ändern:

Geklagt hatten ein Bundestagsabgeordneter der Linken sowie ein früherer langjähriger Abgeordneter der Partei. Sie begehrten Auskünfte über persönliche Daten in Akten der Verfassungsschützer zur Linkspartei sowie ihren Vorgänger- und Unterorganisationen.

Laut Gerichtsangaben erteilte das Bundesamt für Verfassungsschutz den Klägern bereits Auskünfte über Informationen, die mit geheimdienstlichen Mitteln gesammelt worden waren. Weitergehende Auskunftsansprüche wies zuvor bereits das Verwaltungsgericht Köln ab. Das Oberverwaltungsgericht bestätigte dies nun.

Zur Begründung hieß es, der Verfassungsschutz habe weitere Auskünfte ablehnen dürfen. Die Behörde habe sich dabei "auf einen unverhältnismäßig hohen Verwaltungsaufwand berufen dürfen". Vom Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung könnten die Kläger indes "keine weitergehenden Ansprüche herleiten".

Nur in einem der Verfahren wurde ein Teilerfolg erzielt. Dabei ging es um das Recht, Auskünfte über persönliche Daten zu erhalten, die geheimdienstlich erhoben wurden und bislang von der Behörde noch nicht erteilt worden waren.

Die Urteile in beiden Verfahren fielen bereits am Mittwoch. Eine Revision ließ das Gericht nicht zu. Dagegen kann Beschwerde beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig eingereicht werden.

(U.Stolizkaya--DTZ)

Empfohlen

Bundestag befasst sich mit ersten Gesetzentwürfen der neuen Koalition

Der Bundestag befasst sich am Donnerstag mit den ersten Gesetzentwürfen der neuen schwarz-roten Koalition (ab 09.00 Uhr). In den drei gemeinsam von den Fraktionen von Union und SPD eingebrachten Entwürfen geht es zum einen um die Verlängerung der Fristen im Investitionsprogramm zum Ganztagsausbau von Grundschulen um zwei Jahre. Auch eine Anpassung des Kulturgutschutzgesetzes an EU-Vorgaben und eine Vorlage zu Vereinbarungen mit Frankreich und Luxemburg zur Mosel-Schifffahrt stehen auf der Tagesordnung.

Neue Bundeswehr-Brigade: Merz und Pistorius bei Aufstellungsappell in Litauen

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) reisen am Donnerstag zum offiziellen Aufstellungsappell der neuen Bundeswehr-Brigade in Litauen nach Vilnius. In der litauischen Hauptstadt nehmen beide an der feierlichen Zeremonie bei der Panzerbrigade 45 teil. Merz trifft in Vilnius zudem Staatspräsident Gitanas Nauseda. Nach einem Empfang mit militärischen Ehren und einem Vier-Augen-Gespräch ist gegen 11.10 Uhr eine Pressekonferenz geplant.

Hisbollah-Flagge bei Konzert: Ermittlungen gegen Mitglied von Rap-Gruppe Kneecap

Nach dem Zeigen einer Hisbollah-Fahne bei einem Konzert in London wird einem Mitglied der irischen Rap-Gruppe Kneecap ein Verstoß gegen die Anti-Terror-Gesetzgebung vorgeworfen. Gegen Musiker Liam O'Hanna bestehe der Verdacht der Unterstützung einer verbotenen Vereinigung, erklärte die Londoner Polizei am Mittwoch. Die Anti-Terror-Einheit der Londoner Polizei hatte demnach Ermittlungen eingeleitet, nachdem im vergangenen Monat ein Video des Konzerts im Internet aufgetaucht war.

Panzer, Hubschrauber, Fallschirmspringer: Armee nennt Details von Trump-Parade

Panzer, dutzende Kampfhubschrauber und Fallschirmspringer: Die US-Armee hat Details einer großen Militärparade in Washington am Geburtstag von Präsident Donald Trump bekannt gegeben. An der Parade, die offiziell zum 250. Jahrestag der Gründung der US-Armee am Tag von Trumps 79. Geburtstag am 14. Juni stattfindet, werden allein knapp 90 Panzer und andere gepanzerte Fahrzeuge teilnehmen, wie Armeesprecher Steve Warren am Mittwoch berichtete.

Textgröße ändern: