Deutsche Tageszeitung - Merkel lobt Klimaschutz-Proteste von Schülern als "sehr gute Initiative"

Merkel lobt Klimaschutz-Proteste von Schülern als "sehr gute Initiative"


Merkel lobt Klimaschutz-Proteste von Schülern als "sehr gute Initiative"
Merkel lobt Klimaschutz-Proteste von Schülern als "sehr gute Initiative" / Foto: ©

Lob von ganz oben: Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält die wöchentlichen Klimaschutz-Proteste von Schülern für eine "sehr gute Initiative". "Ich unterstütze sehr, dass Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz auf die Straße gehen und dafür kämpfen", sagte Merkel am Samstag. Politikerinnen von SPD und Grünen forderten eine Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, um Jugendlichen mehr politische Teilhabe zu ermöglichen.

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"Wir können unsere Klimaschutzziele nur dann erreichen, wenn wir auch Rückhalt in der Gesellschaft haben", sagte Merkel in ihrem wöchentlichen Videopodcast. Die Kanzlerin warb aber um Verständnis, dass manches nicht so schnell gehe, wie die Schüler sich dies wünschten, etwa beim Kohleausstieg. "Da muss ich allerdings als Regierungschefin auch darauf hinweisen, dass wir natürlich vieles bedenken müssen: Wir müssen Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft auf der einen Seite mit den Zielen des Klimaschutzes versöhnen."

In Deutschland versammeln sich derzeit unter dem Motto "Fridays for Future" jeden Freitag in zahlreichen Städten Schüler und Studenten während der Unterrichtszeit, um gegen ausbleibende Maßnahmen gegen den Klimawandel zu protestieren. Die Demonstrationen sind nicht unumstritten, da sie während der Schulzeit stattfinden. So erklärte Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) jüngst, sie lehne Schülerstreiks während der Unterrichtszeit ab.

Bundesjustizministerin Barley (SPD) dagegen nannte es in der "Passauer Neuen Presse" "großartig", dass die Jugendlichen jetzt für den Klimaschutz demonstrieren und "sich so engagieren". Das räume mit dem Vorurteil auf, dass junge Leute nicht aktiv genug wären und sich nicht politisch engagierten.

Die Justizministerin sprach sich dafür aus, das Wahlalter herabzusetzen. "Wir sollten ein Wahlrecht ab 16 Jahren einführen." Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Eva Högl, pflichtete bei: "Jugendliche sind heute früher politisch aktiv und engagieren sich vielfältig", sagte sie der Funke Mediengruppe. "Deshalb tritt die SPD für die generelle Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre ein."

Auch die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann, erklärte: "Es kann nicht sein, dass die Stimme der Jugend bei Wahlen kein Gehör findet." Die Grünen forderten die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre, damit Jugendliche Politik aktiv mitgestalten könnten.

(U.Stolizkaya--DTZ)

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