
Kramp-Karrenbauer rechnet mit "Kampfabstimmung" um ihre Nachfolge

CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer rechnet beim Parteitag im Dezember mit einer "Kampfabstimmung" um ihre Nachfolge. In der CDU herrsche ein "tiefer Wunsch", dass es bei der Neubesetzung des Parteivorsitzes eine "einvernehmliche Lösung" gebe, sagte Kramp-Karrenbauer der Zeitung "Welt am Sonntag". "Momentan sehe ich aber nicht, dass einer der Kandidaten seine Kandidatur zurückziehen möchte", fügte sie hinzu.
Mit Blick auf die möglichen Kanzlerambitionen des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder betonte Kramp-Karrenbauer, Söder sei ein "hervorragender bayerischer Ministerpräsident und ein sehr guter CSU-Chef". Als solcher wisse er, "dass derjenige, der CDU-Vorsitzender wird, damit den Anspruch verbindet, als CDU-Kanzlerkandidat auch der der gesamten Union werden zu können".
Angesichts der Corona-Pandemie hält die CDU-Chefin eine Verschiebung des für Dezember geplanten Parteitags für denkbar. Die Parteiführung plane bereits eine Verkürzung des Treffens. "Es könnte sogar sein, dass wir aufgrund der Corona-Lage den Parteitag auf die reinen Vorstandswahlen beschränken", sagte Kramp-Karrenbauer. Im "schlimmsten Fall einer zweiten großen Pandemiewelle" bleibe der Vorstand geschäftsführend so lange im Amt, "bis der Parteitag einberufen werden kann".
Auf dem Parteitag sollen die Delegierten einen neuen Parteichef wählen. Um das Amt bewerben sich der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet, der frühere Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Vorsitzende im Auswärtigen Ausschuss, Norbert Röttgen.
(U.Beriyev--DTZ)