Deutsche Tageszeitung - Belarus: Freitag attackiert Sportverbände

Belarus: Freitag attackiert Sportverbände


Belarus: Freitag attackiert Sportverbände
Belarus: Freitag attackiert Sportverbände / Foto: ©

Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses im deutschen Bundestag, hat angesichts der aktuelle Situation in Belarus internationale Sportorganisationen scharf kritisiert. "Jahr für Jahr erleben wir, dass die internationalen Verbände keine Bedenken haben, ihre Top-Veranstaltungen in autokratisch regierte Länder zu vergeben", teilte die SPD-Politikerin auf SID-Anfrage mit und ergänzte: "Der organisierte Sport, der doch so gerne auf die ethischen Werte in seinen Präambeln verweist, versagt hier auf ganzer Linie."

Textgröße ändern:

Im vergangenen Jahr fanden in der belarussischen Hauptstadt Minsk die zweiten European Games statt, sie wurden veranstaltet vom Europäischen Olympischen Komitee (EOC). Im kommenden Jahr soll Minsk neben der lettischen Hauptstadt Riga Gastgeber der Eishockey-WM sein. Die Europäische Fußball-Union (UEFA) will dort bereits im März ihren Kongress abhalten.

IOC-Präsident Thomas Bach verweise gerne darauf, "dass die olympische Bewegung eine wertebasierte Organisation sei", erklärte Freitag, allerdings habe das EOC "keinerlei Skrupel", den "Diktator" Alexander Lukaschenko, seit 1997 zudem Präsident des NOK von Belarus, "für seine angeblich herausragenden Verdienste um die olympische Bewegung mit einem Orden zu ehren".

Als "unfassbar" bezeichnete es Freitag, dass auch der Eishockey-Weltverband IIHF "unbeirrt" an Minsk für die WM 2021 festhält. "Von solchen Verbänden mit solchen Präsidenten und Funktionären ist nichts zu erwarten, eher von den mündigen Athlet*innen, die sich national wie international zunehmend organisieren und positionieren."

Mehr als 300 Sportler aus Belarus, darunter einige Olympia-Medaillengewinner, hatten den diktatorisch regierenden Staatschef Lukaschenko am Samstag in einem offenen Brief zur Ansetzung von Neuwahlen aufgefordert. Die Wahl vom 9. August, die Lukaschenko angeblich klar für sich entschieden hat, sei aufgrund von Betrug ungültig, erklärten die insgesamt 363 Unterzeichner.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

"SGA" geht voran: Oklahoma City gleicht im NBA-Finale aus

Angeführt von Superstar Shai Gilgeous-Alexander hat Oklahoma City Thunder im NBA-Finale gegen die Indiana Pacers nach einer Aufholjagd erneut den Ausgleich geschafft. Nach dem 111:104 in Indianapolis steht es in der Best-of-seven-Serie 2:2, OKC um den deutschen Center Isaiah Hartenstein kann sich in der Nacht zu Dienstag zu Hause zwei Matchbälle erspielen.

Hainer will Lösung in College-Debatte: "Muss schnell gehen"

Bayern München verliert sein Toptalent Ivan Kharchenkov ohne Gegenleistung an ein US-College, anderen Bundesligisten geht es in diesem Sommer nicht besser. Deshalb wünscht sich Herbert Hainer möglichst bald eine Lösung vom Basketball-Weltverband. "Wir sind mit der FIBA im Gespräch. Es muss jetzt auch schnell gehen", sagte der Klub-Präsident Münchner Merkur/TZ.

Zverev und die "absolut positive Woche" in Stuttgart

Alexander Zverev hat nach seinem erstmaligen Halbfinaleinzug beim ATP-Turnier in Stuttgart anscheinend die Freude am Rasentennis für sich entdeckt. "Wenn man gewinnt, macht es immer Spaß", sagte Zverev nach seinem Zweisatzsieg (7:5, 6:4) gegen den US-Amerikaner Brandon Nakashima. Es sei "eine absolut positive Woche" für den topgesetzten 28-Jährigen - trotz des Disputs mit der Tennis-Ikone Boris Becker nach dem French-Open-Aus im Viertelfinale vor einigen Tagen.

"Viele Höhen und Tiefen": Haas vor 200. Grand Prix

Ayao Komatsu führt den Formel-1-Rennstall Haas in seinen 200. Grand Prix und ist von diesem besonderen Jubiläum begeistert. Das Team sei "wirklich stolz", diese Schallmauer zu durchbrechen, sagte der Japaner. "Ich erinnere mich noch an vor zehn Jahren, als wäre es gestern. Der Autobau, die Vorsaison-Tests in Richtung Melbourne. Seitdem sind viele Höhen und Tiefen passiert", führte er aus.

Textgröße ändern: