Deutsche Tageszeitung - Nach Dopingskandal: Sportausschuss soll neue Kronzeugenregelung prüfen

Nach Dopingskandal: Sportausschuss soll neue Kronzeugenregelung prüfen


Nach Dopingskandal: Sportausschuss soll neue Kronzeugenregelung prüfen
Nach Dopingskandal: Sportausschuss soll neue Kronzeugenregelung prüfen / Foto: ©

Der Dopingskandal bei der Nordischen Ski-WM in Seefeld mitsamt der Festnahme mehrerer Skilangläufer und des Erfurter Sportmediziners Mark S. soll auch politisch aufgearbeitet werden. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion beantragte am Mittwoch, den Fall zeitnah im Sportausschuss zu behandeln. Dabei soll vor allem die Einführung einer neuen Kronzeugenregelung im Anti-Doping-Gesetz geprüft werden.

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Nach Ansicht von Eberhard Gienger, sportpolitischer Sprecher der Fraktion, soll diskutiert werden, ob das Gesetz "um eine Kronzeugenregelung und den Schutz von Hinweisgebern erweitert werden muss. Denn: Der aktuelle Erfolg im Kampf gegen Doping ist vor allem dem Geständnis eines Dopingsünders geschuldet."

Die Razzien am 27. Februar waren die direkte Folge umfassender Aussagen des österreichischen Langläufers Johannes Dürr, der schon 2014 erwischt worden war. Dürr hatte mit seinen Aussagen im ARD-Film "Die Gier nach Gold - Der Weg in die Dopingfalle" Mitte Januar die Ermittlungen ins Rollen gebracht. Später gab Dürr zu, noch bis Ende 2018 weiterhin Eigenblutdoping betrieben zu haben.

"Wir müssen dopenden Sportlern und auch Mittätern einen Ausweg aufzeigen und zusätzliche Anreize bieten, sich zu offenbaren bzw. bei den Ermittlungen zu helfen. Doping untergräbt die Werte des Sports und ist aufs Schärfste zu verurteilen. Mit dem im Jahr 2015 neu geschaffenen Stammgesetz zur Bekämpfung von Doping im Sport wurde die Basis für den aktuellen Ermittlungserfolg gelegt", sagte der ehemalige Turn-Weltmeister Gienger.

Das Bundesjustizministerium hatte zuletzt eine Kronzeugenregelung für dopende Sportler abgelehnt. Die bestehenden Gesetze würden es im Einzelfall bereits ermöglichen, kooperatives Verhalten zu belohnen. Münchens Oberstaatsanwalt Kai Gräber hatte im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung eine Kronzeugenregelung dagegen als "ein wichtiges Instrument, das noch fehlt" bezeichnet.

Österreichische Behörden und die Staatsanwaltschaft München hatten in Seefeld und in Erfurt ein international agierendes Dopingnetzwerk zerschlagen. Dabei kam es zu neun Festnahmen und 16 Hausdurchsuchungen.

(M.Travkina--DTZ)

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