Deutsche Tageszeitung - Volkswagen steigert Gewinn und kündigt Sparprogramm an

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Volkswagen steigert Gewinn und kündigt Sparprogramm an


Volkswagen steigert Gewinn und kündigt Sparprogramm an
Volkswagen steigert Gewinn und kündigt Sparprogramm an / Foto: ©

Ungeachtet des Dieselskandals und der Zulassungsprobleme durch den neuen Abgastest WLTP hat der Autobauer Volkswagen seinen Gewinn gesteigert. Unter dem Strich stand für 2018 ein Gewinn nach Steuern von 12,1 Milliarden Euro, wie VW am Dienstag in Wolfsburg mitteilte. Das sind rund sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor (knapp 11,5 Milliarden Euro). Dabei profitierte der Konzern vor allem von geringeren Kosten für Finanzgeschäfte.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

Trotz "starken Gegenwinds" habe sich der Konzern "ordentlich geschlagen" und ein erfolgreiches Jahr hingelegt, erklärte Vorstandschef Herbert Diess. Weltweit wurden insgesamt 10,8 Millionen Fahrzeuge der Konzernmarken an Kunden ausgeliefert - ein Plus von 0,9 Prozent und eine neuer Rekordwert. Der Umsatz stieg um 6,3 Milliarden Euro auf 235,8 Milliarden Euro.

Die "negativen Sondereinflüsse" im Zusammenhang mit der Dieselkrise summierten sich nach Angaben des Konzerns auf 3,2 Milliarden Euro. Darunter waren zwei Bußgelder von einer Milliarde Euro für die Marke VW und 800 Millionen Euro für Audi. Die Gesamtkosten für den Skandal belaufen sich nach dreieinhalb Jahren auf mittlerweile 29 Milliarden Euro.

Die Gewinnmargen der bekannten Marken des Konzerns wie VW, Audi oder Porsche gingen allesamt nach unten. Bei VW und Audi gingen die Produktionskosten nach oben und die Zahl der Auslieferungen leicht zurück. Grund dafür waren vor allem Versäumnisse, die Produktion rechtzeitig auf WLTP umzustellen. Bei Audi etwa werden die Probleme noch bis Ende des ersten Quartals nachwirken. Bei VW kommen zudem höhere Verkaufskosten etwa durch die Umweltprämie hinzu.

Porsche wiederum konnte deutlich mehr Sportwagen absetzen. Die Gewinne wurden allerdings von Entwicklungskosten für Elektroautos aufgefressen. Die Umstellung auf E-Antriebe soll den Gesamtkonzern bis 2023 mehr als 30 Milliarden Euro kosten.

Am Dienstag erhöhte VW-Chef Diess nochmals die Verkaufsziele für E-Autos. In den kommenden zehn Jahren will der Konzern rund 70 neue Elektro-Modelle auf den Markt bringen - statt 50 wie bisher geplant. Statt 15 Millionen E-Autos will der Konzern nun 22 Millionen auf seiner neuen Elektro-Plattform produzieren. Diese soll künftig auch anderen Herstellern offen stehen. Bis 2030 sollen vier von zehn Autos elektrisch angetrieben werden.

Um genügend Batterien zu bekommen, hat Volkswagen milliardenschwere Verträge mit asiatischen Lieferanten geschlossen. "Mit Blick auf den weiter steigenden Bedarf prüft Volkswagen intensiv die Beteiligung an einer eigenen Batteriezellenfertigung in Europa", erklärte der Konzern.

Um die Kosten der Antriebswende zu finanzieren und die Profitabilität der Marken zu steigern, hatte VW bereits im Dezember ein Sparprogramm angekündigt. Neue Details will die Kernmarke am Mittwoch vorstellen.

"Ein E-Auto lässt sich mit etwa 30 Prozent weniger Aufwand herstellen als ein Verbrenner", sagte Diess. "Das heißt: Wir werden Arbeitsplätze abbauen." Es werde schwer, dieses Ziel nur mit Fluktuation und Altersteilzeit zu schaffen. Betriebsbedingte Kündigungen schloss Diess aber aus.

Für das laufende Jahr erwartet Volkswagen noch stärkeren Gegenwind. Gründe dafür sind unter anderem die abschwächende Konjunktur im wichtigen Markt China, steigender Wettbewerb sowie eine schärfere Abgasregulierung.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Zwischen Zollstreit und Finanzpaket: Stimmung bei Unternehmen hellt sich auf

Die Stimmung der Unternehmen in Deutschland hat sich im Mai zwischen Handelskonflikt und milliardenschwerem Finanzpaket erneut verbessert und auch die Unsicherheit ist etwas zurückgegangen. Verantwortlich dafür waren optimistischere Erwartungen, während die Firmen mit der aktuellen Lage weniger zufrieden waren, wie das Münchner Ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Der Index für das Geschäftsklima kletterte von 86,9 Punkten im April auf 87,5 Punkte im Mai.

Uber bietet Kundinnen in Deutschland Option für weibliche Fahrerin an

Der Fahrdienstleister Uber bietet auch Kundinnen in Deutschland künftig an, eine Fahrt mit einer weiblichen Fahrerin zu buchen. Zunächst startet das Angebot in Berlin, Frankfurt und München, wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte. "Nachdem wir im letzten Jahr 'Women Drivers' in Paris gestartet haben, haben wir immer mehr Feedback von Frauen erhalten, dass sie sich auch in Deutschland diese Option wünschen", erklärte Christoph Weigler, Deutschland-Chef von Uber.

EU-Parlament beschließt Zölle auf Düngemittel aus Russland

Das Europaparlament hat Strafzölle auf Düngemittel aus Russland und Belarus beschlossen. Die Abgeordneten stimmten am Donnerstag in Brüssel für den Vorschlag der EU-Kommission, zusätzliche Zölle auf Stickstoff-basierte Düngemittel und weitere Agrarprodukte zu erheben. Die Aufschläge sollen ab Juli in Kraft treten.

Luft- und Raumfahrtindustrie steigert Umsatz 2024 deutlich

Die Unternehmen der Luft- und Raumfahrtindustrie in Deutschland haben im vergangenen Jahr gute Geschäfte gemacht. Der Umsatz der Branche legte um 13 Prozent auf 52 Milliarden Euro zu, wie der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) am Donnerstag mitteilte. Für das Plus waren demnach die Unternehmen der zivilen Luftfahrt verantwortlich, die ihren Umsatz um 18 Prozent auf 39 Milliarden Euro steigerten.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild