
Leihmutter-Baby in Russland stirbt vor Zusammenführung mit Eltern

Nach dem Tod eines von einer russischen Leihmutter ausgetragenen Säuglings haben die Behörden in St. Petersburg Ermittlungen eingeleitet. Laut der Kinderrechtsbeauftragten in St. Petersburg, Anna Mitjanina, wurde die Leiche des fünf Monate alten Babys am Donnerstag in einer Wohnung in Gatschina südlich der Metropole gefunden. Das Kind chinesischer Eltern befand sich demnach in der Obhut einer Kinderfrau. Seine Eltern hatten es wegen der Corona-Einreisesperre nicht abholen können.
Etwa 30 von russischen Leihmüttern ausgetragene Babys können wegen der Reisebeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie derzeit nicht von ihren ausländischen Eltern abgeholt werden. 22 davon befinden sich nach Behördenangaben in einem Waisenhaus in St. Petersburg. Mitjanina zeigte sich besorgt über das Wohlergehen der übrigen Säuglinge, die von den Leihmütter-Vermittlungsagenturen betreut würden und nicht unter staatlichder Kontrolle stünden.
Leihmutterschaften sind in China seit 2001 verboten. Betuchte Paare suchen sich daher Leihmütter im Ausland. Das Geschäft mit der Leihmutterschaft wird außer in Russland unter anderem auch in der Ukraine, in Georgien und den USA praktiziert.
Da wegen der Corona-Pandemie Grenzen geschlossen, Flüge gestrichen und bereits ausgestellte Visa zurückgezogen wurden, konnten viele Eltern ihre Kinder nicht abholen. Im Mai hatten die ukrainischen Behörden über rund 100 von Leihmüttern ausgetragene Babys berichtet, die in dem Land festsitzen.
(Y.Ignatiev--DTZ)