Deutsche Tageszeitung - Puerto Ricos Gouverneur mahnt sofortige Hilfe der USA für verwüstete Insel an

Puerto Ricos Gouverneur mahnt sofortige Hilfe der USA für verwüstete Insel an


Puerto Ricos Gouverneur mahnt sofortige Hilfe der USA für verwüstete Insel an
Puerto Ricos Gouverneur mahnt sofortige Hilfe der USA für verwüstete Insel an / Foto: ©

Der Gouverneur von Puerto Rico, Ricardo Rossello, hat vor einer "humanitären Krise" gewarnt, sollten die USA der von Hurrikan "Mary" verwüsteten Karibikinsel nicht rasch zur Hilfe kommen. "Puerto Rico ist Teil der Vereinigten Staaten. Wir brauchen jetzt sofort Taten", sagte Rossello am Montag vor Journalisten in der Hauptstadt San Juan. Andernfalls sei ein "massiver Exodus" der Inselbewohner zu befürchten.

Textgröße ändern:

Angesichts der zunächst nur spärlich eintreffenden Hilfe aus den USA verschlechtern sich seit Tagen die Lebensbedingungen in Puerto Rico: Es gibt kaum noch Lebensmittel oder Treibstoff, die Telefonverbindungen sind zusammengebrochen. Vor den Geschäften stehen die Menschen stundenlang Schlange in der Hoffnung, Lebensmittel zu ergattern. Wo es geht, greifen die Menschen zur Selbsthilfe. Gouverneur Rossello wies auf die schwierige finanzielle Lage seiner hochverschuldeten Insel hin, die die Situation zusätzlich erschwere.

Nach Kritik an seiner mangelnden Unterstützung für Puerto Rico erklärte US-Präsident Donald Trump am Montag, die Insel stecke in "tiefen Schwierigkeiten". Das vorher schon störanfällige alte Stromnetz sei zerstört, ein Großteil der Insel verwüstet, erklärte Trump im Kurzbotschaftendienst Twitter. Die Milliarden Dollar von Schulden, die Puerto Rico bei den Banken habe, erschwerten den Wiederaufbau. Dieses Problem müsse angepackt werden.

Trump hatte zuvor heftige Vorwürfe einstecken müssen, weil er sich über Tage mit Stars des US-Football und Basketball über deren angeblich mangelnde patriotische Gesinnung anlegte, statt sich auf die Unterstützung der verzweifelten Menschen in Puerto Rico zu konzentrieren.

Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders wies den Verdacht zurück, das Weiße Haus habe auf die Verwüstungen der größtenteils von Latinos bewohnten Karibikinsel langsamer reagiert als auf die Zerstörungen auf dem US-Festland nach den Hurrikans "Harvey" und "Irma".

Das Bemühen des Weißen Hauses, eine rasche Freigabe öffentlicher Gelder zu ermöglichen, um den Sturmopfern zu helfen, sei "beispiellos" gewesen, sagte Sanders. Sie fügte hinzu, die Regierung werde auch weiterhin alles tun, um Hilfestellung zu geben. Dagegen kritisierte der demokratische Abgeordnete Adam Smith, die Antwort von Trumps Verwaltung auf die Krise sei "gänzlich unzureichend" und "eine Schande".

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Israelfeindliche Postings im Internet: Bewährungsstrafe für Hamburger Musikerin

Eine Hamburger Musikerin ist vom Amtsgericht im Bezirk Altona wegen israelfeindlicher Posts in sozialen Netzwerken zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Die Angeklagte wurde wegen Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger und terroristischer Organisationen sowie Beleidigung zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten verurteilt, die zur Bewährung ausgesetzt wurde, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag mitteilte.

Nachbarschaftsstreit wegen Klimaanlage: Bundesgerichtshof erlaubt Einbau

In einem Nachbarschaftsstreit aus Hessen hat der Bundesgerichtshof (BGH) einem Wohnungseigentümer erlaubt, eine Klimaanlage auf seinem Balkon zu installieren. Einem am Freitag in Karlsruhe veröffentlichten Urteil zufolge hob er eine Entscheidung des Landgerichts Frankfurt am Main auf. Dieses hatte den Klägern, anderen Eigentümern aus dem Haus, recht gegeben. (Az. V ZR 128/24)

Flugdatenschreiber nach Flugzeugabsturz in Indien gefunden - 265 Tote geborgen

Nach dem Absturz einer Air-India-Maschine im westindischen Ahmedabad ist einer der beiden Flugschreiber gefunden worden. Der Fund des Flugdatenschreibers sei "ein wichtiger Schritt bei den Ermittlungen zur Unglücksursache", erklärte der indische Luftfahrtminister Ram Mohan Naidu Kinjarapu am Freitag. Wie die örtliche Polizei mitteilte, wurden bislang 265 Todesopfer geborgen, von denen mindestens 24 nicht an Bord des Flugzeugs gewesen waren. Der einzige überlebende Passagier schilderte von seinem Krankenbett, wie er dem Tod entkam.

Nach versuchter Brandstiftung in Krefelder Kino: Mann zu Haftstrafe verurteilt

Acht Monate nach einer versuchten Brandstiftung in einem Kino ist ein Mann vom Landgericht Krefeld zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte wurde zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahre verurteilt, wie eine Gerichtssprecherin am Freitag in der nordrhein-westfälischen Stadt sagte. Es ordnete zudem die anschließende Sicherungsverwahrung an.

Textgröße ändern: