Deutsche Tageszeitung - Tödliche Schüsse in Hamburger Shishabar: Angeklagter von Mordvorwurf freigesprochen

Tödliche Schüsse in Hamburger Shishabar: Angeklagter von Mordvorwurf freigesprochen


Tödliche Schüsse in Hamburger Shishabar: Angeklagter von Mordvorwurf freigesprochen
Tödliche Schüsse in Hamburger Shishabar: Angeklagter von Mordvorwurf freigesprochen / Foto: © AFP/Archiv

In einem Prozess um tödliche Schüsse auf einen Mann in einer Hamburger Shishabar hat das Landgericht der Hansestadt den Angeklagten vom Vorwurf des Mordes freigesprochen. Nach Angaben eines Gerichtssprechers sah es die zuständige Kammer nach einem rund siebenmonatigen Verfahren am Mittwoch nicht zweifelsfrei als erwiesen an, dass der zum Prozessauftakt 25-jährige Beschuldigte im Juli 2022 die tödlichen Schüsse auf das 27-jährige Opfer abfeuerte.

Textgröße ändern:

Verurteilt wurde der Angeklagte deshalb nur wegen eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz - und zwar zu zwei Jahren und vier Monaten Haft. Er hatte laut Anklage eine Maschinenpistole in der Wohnung eines Freundes aufbewahrt, wo die Waffe bei einer Durchsuchung beschlagnahmt worden war.

Laut Sprecher spielte das Aussageverhalten von zwei zentralen Zeuginnen für den Prozess und dessen Ausgang eine entscheidende Rolle. Demnach war der Beschuldigte während der Ermittlungen von seiner früheren Lebensgefährtin belastet worden. Sie gab an, der Mann habe ihr gegenüber die Tat eingeräumt.

Die inzwischen in der Schweiz lebende Zeugin war allerdings nicht bereit, vor Gericht auszusagen und damit die Glaubwürdigkeit ihrer Aussage überprüfen zu lassen. Eine Zwangsvorführung aus dem Ausland war nicht möglich. Gleiches galt demnach für eine weitere wichtige Zeugin, die ebenfalls in der Schweiz lebt.

Laut Gericht gab es zudem Indizien, die gegen eine mögliche Täterschaft des Angeklagten sprachen. Dieser bestritt in dem Verfahren jede Verwicklung in das Geschehen. Im Ergebnis sprach die Kammer den Mann daher letztlich frei.

Die Tat hatte sich Ende Juli 2022 in einer Shishabar im Hamburger Stadtteil Hohenfelde ereignet. Das Opfer war nach früheren Ermittlerangaben als Gast in dem Lokal, als zwei Männer gezielt auf ihn zugingen und einer davon mehrere Schüsse abgab. Der nun freigesprochene Angeklagte wurde später gefasst und wegen Mordes angeklagt. Der zweite Verdächtige konnte nicht ermittelt werden.

(O.Zhukova--DTZ)

Empfohlen

Mindestens 24 Tote nach Sturzflut in Texas - 20 Kinder weiterhin vermisst

Bei einer Sturzflut im US-Bundesstaat Texas sind nach Behördenangaben mindestens 24 Menschen ums Leben gekommen. "Ich kann zu diesem Zeitpunkt bestätigen, dass die Zahl der Todesopfer auf 24 gestiegen ist", sagte der Sheriff des Landkreises Kerr, Larry Leitha, bei einer Pressekonferenz am Freitagabend (Ortszeit). Zuvor hatten die Behörden die Zahl der Todesopfer mit 13 angegeben. Die Suche nach mindestens 20 vermissten Mädchen, die an einem Sommercamp teilnahmen, wurde indes fortgesetzt.

Haftbefehl gegen bosnischen Serbenführer Dodik aufgehoben

In Bosnien-Herzegowina hat die Justiz den Haftbefehl gegen den bosnischen Serbenführer Milorad Dodik aufgehoben. Dodik sei bei der Generalstaatsanwaltschaft des Landes vorstellig geworden und habe sich dort verhören lassen, erklärten die Ermittlungsbehörde und der Staatsgerichtshof am Freitag in einer gemeinsamen Erklärung. Daher sei der Haftbefehl gegen Dodik "annulliert" und der 66-jährige Serbenführer vorläufig auf freien Fuß gesetzt worden.

Fluglotsenstreik in Frankreich: Mehr als 1100 Flüge gestrichen

Wegen eines Streiks der französischen Fluglotsen sind am Freitag mehr als 1100 Flüge ausgefallen, noch mehr als am Vortag. Der französische Verkehrsminister Philippe Tabarot kritisierte den Streik der Fluglotsen zum Beginn der französischen Sommerferien und seine Auswirkungen auf die Reisenden scharf. "Man muss sich mal klar machen, dass da 272 Menschen in unserem Land über das Wohlergehen von mehr als einer halben Million Menschen bestimmen. Das ist inakzeptabel", sagte er dem Sender CNews.

Angriff auf Fahrgäste in ICE in Bayern: Motiv von 20-Jährigem noch unklar

Nach der Hammer- und Beilattacke eines 20-jährigen Syrers mit vier Schwerverletzten in einem ICE in Bayern sind die Hintergründe der Tat bislang noch offen. Wie Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Straubing sagten, gibt es derzeit keine Hinweise auf Verbindungen des Mannes zu extremistischen Vereinigungen oder sonstige staatsschutzrelevante Erkenntnisse. Schnelltests ergaben demnach, dass er zur Tatzeit unter dem Einfluss verschiedener Drogen stand.

Textgröße ändern: