Deutsche Tageszeitung - Viereinhalb Jahre Haft für Beinahe-Enthauptung von Vater in Rheinland-Pfalz

Viereinhalb Jahre Haft für Beinahe-Enthauptung von Vater in Rheinland-Pfalz


Viereinhalb Jahre Haft für Beinahe-Enthauptung von Vater in Rheinland-Pfalz
Viereinhalb Jahre Haft für Beinahe-Enthauptung von Vater in Rheinland-Pfalz / Foto: © AFP/Archiv

Weil er seinen Vater tötete und dabei fast enthauptete, hat das Landgericht im rheinland-pfälzischen Frankenthal einen 57-Jährigen zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Gericht sprach ihn wegen Totschlags im minderschweren Fall schuldig, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag mitteilte. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Mann seinen Vater Ende Dezember in Neustadt an der Weinstraße tötete.

Textgröße ändern:

Zuerst würgte der Angeklagte den im Bett liegenden 88-Jährigen. Als dieser noch lebte, trennte der 57-Jährige ihm laut Urteil mit einem Küchenmesser den Kopf fast komplett ab. Der 88-Jährige erstickte und verblutete.

Ursprünglich war der Sohn wegen Mordes aus Grausamkeit angeklagt, weil die Staatsanwaltschaft von schweren Schmerzen für den Vater während der Tat ausging. Ein Gutachten kam aber zu dem Schluss, dass er keine über das für die Tötung erforderliche Maß weit hinausgehende Schmerzen erleiden musste. Deswegen bewertete die Kammer die Tat nicht als Mord, sondern als Totschlag.

Mit dem Urteil blieb die Kammer unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die schließlich wegen Totschlag in einem minder schweren Fall sechs Jahre und zwei Monate Haft gefordert hatte. Die Verteidigung plädierte wegen des gleichen Vorwurfs auf vier Jahre und zwei Monate Haft. Beide Seiten verzichteten auf Rechtsmittel, das Urteil ist damit bereits rechtskräftig.

(M.Dylatov--DTZ)

Empfohlen

Antisemitismusbeauftragter ruft nach Sydney-Anschlag zu Schutz auf

Nach dem Anschlag auf eine jüdische Festveranstaltung im australischen Sydney hat der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, zu entschlossenem Schutz von Jüdinnen und Juden aufgerufen. "Dass jüdisches Leben und jüdische Festtage immer wieder zum Ziel von Terror werden, ist unerträglich", sagte Klein am Sonntag dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Weder der Staat noch unsere Gesellschaft dürfen dies und seine Ursache, den Antisemitismus, unwidersprochen hinnehmen. Wir müssen jüdisches Leben schützen."

Obdachlose Frau will in Hamburger S-Bahn-Tunnel schlafen - Strecke gesperrt

Weil eine Frau in Hamburg an den S-Bahn-Gleisen in einem Tunnel entlang lief, ist die Strecke gesperrt worden. Bundespolizisten beobachteten das lebensgefährliche Verhalten der 48-Jährigen über Überwachungskameras, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Jederzeit hätte eine S-Bahn dort fahren können, die Stromschienen führten 1200 Volt.

Elf Tote bei antisemitischem "Terrorangriff" am Bondi Beach in Australien

Die australischen Behörden haben den tödlichen Schusswaffenangriff am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney als antisemitischen "Terrorangriff" eingestuft. "Diese Attacke richtete sich am ersten Tag von Chanukka gegen die jüdische Gemeinde Sydneys", sagte der Regierungschef des Bundesstaats New South Wales, Chris Minns, am Sonntag vor Journalisten. Laut Polizei wurden mindestens elf Menschen getötet. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sprach von einem "Akt des Hasses" gegen Juden.

Australien: Mindestens zehn Tote bei Schusswaffenangriff am Bondi Beach

Bei dem Schusswaffenangriff am berühmten Bondi Beach im australischen Sydney sind laut Polizei mindestens zehn Menschen getötet worden. Berichte der australischen Rundfunkanstalt ABC, denen zufolge einer der Schützen unter den Toten war, bestätigte die Polizei am Sonntag zunächst nicht. An dem beliebten Strand im Osten Sydneys hatten sich am Sonntag auch Gläubige zur Feier des jüdischen Lichterfests Chanukka versammelt.

Textgröße ändern: