Deutsche Tageszeitung - Mysteriöser Fall um toten Gärtner und Sprengfallen

Mysteriöser Fall um toten Gärtner und Sprengfallen


Mysteriöser Fall um toten Gärtner und Sprengfallen
Mysteriöser Fall um toten Gärtner und Sprengfallen / Foto: ©

Ein mysteriöser Fall um einen toten Gärtner und Sprengfallen beschäftigt die Ermittler in Rheinland-Pfalz. Nach der Tötung eines Arztes und einer Explosion mit zwei Verletzten war zunächst weiter unklar, ob der mutmaßliche Täter womöglich weitere Sprengsätze deponierte, wie die Polizei in Kaiserslautern am Dienstag mitteilte. Bei einer Durchsuchung im Anwesen des Landschaftsgärtners fand die Polizei Schwarzpulver sowie andere Gegenstände, die dem Waffen- und Sprengstoffgesetz unterliegen.

Textgröße ändern:

Der 59-jährige Bernhard G. soll am vergangenen Freitag einen Arzt in Enkenbach-Alsenborn durch eine Sprengfalle getötet haben. Der 64-jährige Mediziner wurde tot vor seiner Praxis gefunden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Täter den Sprengsatz an der Eingangstür deponierte und dieser explodierte, als der Arzt ihn aufhob.

Eine weitere Explosion gab es am Sonntagmorgen in Otterberg, als in einem Wohnhaus ein mit Sprengstoff manipuliertes Holzscheit in einem Kaminofen explodierte. Der Täter hatte das präparierte Holzstück vermutlich zuvor an dem Wohnanwesen deponiert. Die bei der Explosion verletzte Mutter und ihre Tochter wurden ärztlich versorgt, die Tochter befand sich am Dienstag noch im Krankenhaus. Lebensgefahr bestand nicht.

Den Ermittlern zufolge gilt in beiden Fällen Bernhard G. als tatverdächtig. Er hatte mit den Opfern eine persönliche beziehungsweise geschäftliche Beziehung, stand mit diesen laut Polizei aber "in keinem guten Verhältnis". In beiden Fällen kam es in der Vergangenheit zu Konflikten.

Der Tatverdächtige selbst starb in der Nacht zum Freitag in seinem Wohnhaus in Mehlingen. Die Todesumstände und die Todesursache waren noch unklar. Am Montag wurde der Leichnam obduziert. Das Ergebnis des toxikologischen Gutachtens wurde nicht vor Mittwoch erwartet. Die Polizei hatte zunächst keine Hinweise auf ein Fremdverschulden.

Die Polizei hatte am Montag eine Warnmeldung veröffentlicht und richtete diese vor allem an Menschen, die mit G. Probleme hatten. Die Ermittler schlossen nicht aus, dass der Gärtner vor seinem Tod womöglich weitere Sprengsätze deponierte.

Bis zum Dienstagvormittag gingen bei der Polizei mehr als 30 Anrufe ein. Darunter waren auch Hinweise auf möglicherweise gefährdete Menschen. Die Polizei geht dem nach. Bislang wurden keine weiteren Sprengfallen gefunden.

Die bei der Durchsuchung von G.s Anwesen entdeckten Sprengmittel werden vom Landeskriminalamt untersucht. Staatsanwaltschaft und Polizei wollen Ende der Woche bei einer Pressekonferenz über den Fall informieren.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Kalifornien: Tote bei Absturz von Kleinflugzeug in San Diego

In der Stadt San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien sind beim Absturz eines Kleinflugzeugs mehrere Menschen ums Leben gekommen. Die Feuerwehr sprach am Donnerstag von "mehr als einem Todesfall". Unklar sei bisher, wie viele Menschen sich an Bord des Fliegers befunden hätten, sagte der stellvertretende Feuerwehrchef Dan Eddy.

Nach tödlichen Angriff in Washington: Israel erhöht weltweit Sicherheitsmaßnahmen

Nach dem tödlichen Schusswaffenangriff auf zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft in Washington hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu erhöhte Sicherheitsmaßnahmen vor diplomatischen Vertretungen Israels weltweit angeordnet. Er reagierte damit am Donnerstag auf den Angriff vor dem Jüdischen Museum in Washington, bei dem der Deutsch-Israeli Yaron Lischinsky und die US-Bürgerin Sarah Lynn Milgrim am Vorabend getötet worden waren. Der mutmaßliche Schütze wurde festgenommen, er rief bei der Festnahme "Free, Free Palestine" (Freiheit für Palästina). Der Angriff sorgte international für empörte Reaktionen.

Lebenslange Haft nach Axtmord und Zerstückelung von Leiche in Hessen

Das Landgericht im hessischen Kassel hat einen 29-Jährigen wegen eines Mordes und der Zerstückelung der Leiche mit einer Axt zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach Überzeugung des Gerichts tötete er seinen Mitbewohner im vergangenen Juni, wie ein Gerichtssprecher am Donnerstag mitteilte. Die zuständige Kammer sah es als erwiesen an, dass der 29-Jährige mit der Axt auf das schlafende Opfer eingeschlagen hatte.

Ursache für Gondelunglück in Horb mit drei Toten: Drahtseil verfing sich

Die Ermittler haben erste Hinweise auf die Ursache des Gondelunglücks bei Horb am Neckar, bei dem am Dienstag drei Bauarbeiter tödlich verunglückten. Es gebe Anhaltspunkte dafür, dass sich das Stahlseil der Transportgondel mit den Arbeitern während der Fahrt nach oben an querlaufenden Drahtseilen verfangen habe und im weiteren Verlauf gerissen sei, teilten die Polizei in Pforzheim und die Staatsanwaltschaft Rottweil am Donnerstag mit.

Textgröße ändern: