Deutsche Tageszeitung - Weißes Haus: Musk ist nicht Chef der Doge-Abteilung

Weißes Haus: Musk ist nicht Chef der Doge-Abteilung


Weißes Haus: Musk ist nicht Chef der Doge-Abteilung
Weißes Haus: Musk ist nicht Chef der Doge-Abteilung / Foto: © AFP

Elon Musk ist nach Angaben aus dem Weißen Haus nicht der Chef von Doge: Im Streit um die Abteilung für staatliche Effizienz und die Rolle von Technologie-Milliardär Musk in der Regierung von US-Präsident Donald Trump hat der Verwaltungschef des Weißen Hauses erklärt, dieser sei Sonderberater des Präsidenten, habe aber "keinerlei tatsächliche oder formelle Entscheidungsbefugnis". Verwaltungschef Joshua Fisher widersprach damit am Montag (Ortszeit) einer weit verbreiteten Annahme. Trump selbst hatte Musk als Doge-Chef bezeichnet.

Textgröße ändern:

Zur Rolle Musks in der US-Regierung erklärte Verwaltungschef Fisher in einer juristischen Stellungnahme, Musk werde im Weißen Haus als "Angestellter mit Sonderfunktion außerhalb der Karrierelaufbahn für Regierungsangestellte" beschäftigt und sei als "hochrangiger Berater des Präsidenten" tätig.

Fisher äußerte sich im Rahmen eines Justizverfahrens um Musks Rolle in der US-Bundesregierung. 14 Bundesstaaten hatten ein Verfahren gegen den Technologie-Milliardär und Präsident Trump angestrengt, da Musk ihrer Meinung eine Rolle ausübt, die über seine offizielle Funktion hinausgeht.

Fisher betonte, dass Musk nicht Chef der von Trump gegründeten Abteilung für staatliche Effizienz (Doge) sei, als der er bisher durch sein Handeln und seine Äußerungen allgemein wahrgenommen wurde. "Herr Musk ist Angestellter des Büros des Weißen Hauses", erklärte der Verwaltungschef. Die Doge sei "getrennt vom Büro des Weißen Hauses". Musk könne deshalb gar nicht Chef der Effizienzabteilung sein.

"Wie andere hochrangige Berater des Weißen Hauses hat Herr Musk keine tatsächliche oder formelle Befugnis, selbst Regierungsentscheidungen zu treffen", erklärte Fisher weiter. Musk könne den Präsidenten "nur beraten und die Entscheidungen des Präsidenten kommunizieren".

Trump selbst hatte einen anderen Eindruck erweckt. Als er im vergangenen November Musks künftige Rolle unter seiner Präsidentschaft bekanntgab, schrieb er, der "großartige Elon Musk" werde "die Abteilung für staatliche Effizienz (Doge) leiten".

Trump hat die Effizienzabteilung ins Leben gerufen, um Personal und Kosten in den US-Bundesbehörden drastisch abzubauen. Die Abteilung wurde jedoch ohne Beschluss des Kongresses gegründet und hat nicht den Status einer Behörde.

Die Doge hat bereits beispiellose Schritte unternommen, um die weitgehende Auflösung der Entwicklungshilfebehörde USAID einzuleiten, indem sie 2200 USAID-Mitarbeiter beurlaubte. Als das Doge-Team über das US-Finanzministerium Zugang zu Personal- und Finanzdaten von Millionen US-Bürgern erhielt, reagierten Kritiker alarmiert.

In einem weiteren Gerichtsverfahren errang die Doge indes einen Teilerfolg. Ein Bundesrichter lehnte am Montag einen Antrag ab, den Zugang der Effizienzabteilung zu einer Studenten-Datenbank des US-Bildungsministeriums zu sperren.

Die unter anderem für die Universitäten von Berkeley, San Francisco und Los Angeles zuständige Hochschulbehörde University of California hatte darauf geklagt, die Doge vom Zugang auf Informationen wie Sozialversicherungsnummern, Studienkrediten und Steuerangaben von Studenten fernzuhalten.

Bundesrichter Randolph D. Moss lehnte dies jedoch mit der Begründung ab, ein möglicher Schaden für die Studierenden sei "reine Spekulation". In der Klage habe die Universitätsbehörde "keine Belege" dafür vorgelegt, dass das Doge-Team die Informationen "missbräuchlich nutzen oder weiterverbreiten" würde, erklärte er.

Der Richterspruch hat aufschiebende Wirkung, beide Parteien haben nun die Möglichkeit, Belege zum Handeln der Doge vorzulegen. Danach soll Richter Moss entscheiden, wie mit der Klage weiter verfahren wird.

Trump und Musk äußerten sich unterdessen zu Vorwürfen von Kritikern, wonach Musk der eigentliche Entscheidungsträger im Weißen Haus sei. In einem vorab in Auszügen veröffentlichten gemeinsamen Interview mit dem Fernsehsender Fox News sagte Trump dazu: "Niemand hatte in der Geschichte wohl mehr schlechte Presse als ich. Aber weißt du, was ich gelernt habe, Elon? Dass die Leute schlau sind und es durchschauen." Musk fügt an: "Ja, das tun sie."

(W.Uljanov--DTZ)

Empfohlen

Silvesterfeiern in Berlin und an zahlreichen anderen Orten

In ganz Deutschland finden am Mittwochabend Silvesterfeiern statt. In Berlin ist am Abend (ab 22.00 Uhr) die traditionelle Party am Brandenburger Tor im Stadtzentrum geplant. Bereits zuvor gibt es dort weitere Veranstaltungen im Umfeld, so auf der angrenzenden Straße des 17. Juni und am Platz des 18. März. Auch in zahlreichen weiteren Städten und Gemeinden sind Feiern angekündigt.

Polizei stellt in Brandenburg über eine Tonne unerlaubte Pyrotechnik sicher

Einen Tag vor Silvester hat die Polizei im Havelland in Brandenburg mehr als eine Tonne verbotene Pyrotechnik sichergestellt. Ersten Ermittlungen zufolge sollen zwei unabhängig voneinander handelnde Männer Pyrotechnik der erlaubnispflichtigen Mittel- und Großfeuerwerkklassen F3 und F4 sowie der Kleinfeuerwerkklasse F2 in großen Mengen gelagert haben, teilte die Polizei Brandenburg am Dienstag mit. Zudem sollen die Männer im Alter von Anfang 20 selbstgebaute Kugelbomben besessen haben.

71-jähriger Kitesurfer verfängt sich: Rettungseinsatz auf Ostsee vor Rügen

Einsatzkräfte der Feuerwehr haben einen unterkühlten 71-jährigen Kitesurfer aus der nur vier Grad kalten Ostsee vor der Insel Rügen gerettet. Er hatte sich mit den Leinen seines Schirms in einer Vorrichtung zum Festmachen von Fischerbooten verfangen, wie die Wasserschutzpolizei in Waldeck am Dienstag mitteilte.

Polizeieinsätze wegen Pyrotechnik: Feuerwerk in Bus gezündet und Kreuzungen beschossen

Kurz vor Silvester ist es in mehreren Städten zu Polizeieinsätzen wegen gefährlichen Gebrauchs von Feuerwerkskörpern gekommen. In Lübeck zündeten drei Männer am Montagabend eine Feuerwerksbatterie in einem fahrenden Linienbus. Eine 23-jährige Frau wurde durch eine Rauchvergiftung leicht verletzt, wie die Beamten in der schleswig-holsteinischen Stadt am Dienstag erklärten. Die Täter flohen unbekannt, Ermittlungen wurden eingeleitet.

Textgröße ändern: