Deutsche Tageszeitung - Mann in Hinterhof erstochen: Lange Haftstrafen für zwei junge Angeklagte in Wuppertal

Mann in Hinterhof erstochen: Lange Haftstrafen für zwei junge Angeklagte in Wuppertal


Mann in Hinterhof erstochen: Lange Haftstrafen für zwei junge Angeklagte in Wuppertal
Mann in Hinterhof erstochen: Lange Haftstrafen für zwei junge Angeklagte in Wuppertal / Foto: © AFP/Archiv

Elf Monate nach dem Tod eines 24-Jährigen in Wuppertal sind zwei junge Männer zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Das Landgericht der nordrhein-westfälischen Stadt sprach einen von ihnen am Mittwoch des Mordes schuldig, den anderen wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Sie lauerten ihrem Opfer demnach Mitte Juli 2024 in einem Hinterhof nahe seiner Wohnung gezielt auf.

Textgröße ändern:

Zusammen mit einem weiteren Täter hätten sie den 24-Jährigen angegriffen, geschlagen und getreten. Der Hauptangeklagte habe ihm außerdem mehrere Messerstiche versetzt, die teilweise ins Herz gingen. Der 24-Jährige starb an seinen schweren Verletzungen.

Motiv für die Tat war dem Urteil zufolge ein Streit im Jahr 2022, bei dem der Hauptangeklagte verletzt wurde und für den sich die Angeklagten rächen wollten. Der Hauptangeklagte habe sich schon Monate vor dem späteren Mord auf die Tat vorbereitet und unter anderem ein Fluchtfahrzeug organisiert. Da er heimtückisch gehandelt habe, wertete das Gericht seine Tat als Mord. Das Rachemotiv sei außerdem ein niederer Beweggrund und rechtfertige ebenfalls eine Verurteilung wegen Mordes.

Bei dem zweiten Angeklagten war das Gericht nicht davon überzeugt, dass er von den Tötungsplänen des anderen wusste. Er sei davon ausgegangen, dass das Opfer erheblich verletzt werden sollte und habe es für möglich gehalten, dass ein Messer zum Einsatz komme. Darum wurde er wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt.

Da beide Angeklagte zur Tatzeit erst 20 Jahre alt und somit Heranwachsende waren, wurde Jugendstrafrecht angewandt. Der Hauptangeklagte wurde zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt, der andere Angeklagte zu vier Jahren und drei Monaten.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es kann noch Revision eingelegt werden, über die der Bundesgerichtshof in Karlsruhe entscheiden würde.

(L.Svenson--DTZ)

Empfohlen

Bewaffneter tötet zwei Menschen an US-Eliteuniversität

An einer Eliteuniversität im US-Bundesstaat Rhode Island hat ein Bewaffneter zwei Menschen getötet. Neun weitere Menschen seien bei dem Angriff an der Brown University am Samstag schwer verletzt worden, teilte der Bürgermeister der Stadt Providence, Brett Smiley, mit. Der Täter konnte zunächst nicht gefasst werden. Auf dem Campus wurde eine Ausgangssperre verhängt.

Fünf Festnahmen wegen Anschlagsplänen auf Weihnachtsmarkt in Bayern

In Bayern sind wegen der mutmaßlichen Planung eines islamistischen Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt fünf Männer festgenommen worden. Wie die Generalstaatsanwaltschaft München und die Polizei am späten Samstagabend mitteilten, wurde mit den Festnahmen ein "möglicher Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im Raum Dingolfing-Landau" in Niederbayern verhindert.

Merz: Freilassung politischer Gefangener in Belarus "erfüllt mich mit Freude"

Die Bundesregierung hat mit Freude und Erleichterung auf die Freilassung von mehr als 120 politischen Gefangenen in Belarus reagiert. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) erklärte am Samstagabend im Onlinedienst X, die Nachricht aus Belarus erfülle ihn "mit Freude". Die Freilassung von Maria Kolesnikowa, Ales Bjaljazki und weiterer politischer Gefangener sei "überfällig und ein Erfolg der mutigen für Freiheit und Bürgerrechte kämpfenden Zivilgesellschaft". Deutschland stehe "an ihrer Seite", versicherte Merz.

Londoner Polizei: Keine Ermittlungen gegen Andrew wegen Vorwürfen von Giuffre

Die Londoner Polizei wird nach eigenen Angaben keine Ermittlungen gegen Andrew Mountbatten-Windsor einleiten wegen des Vorwurfs, er habe seine Leibwächter auf Virginia Giuffre angesetzt, um Nachforschungen anzustellen. Eine Untersuchung habe keine "Hinweise auf strafbare Handlungen oder Fehlverhalten" ergeben, weshalb die Polizei keine weiteren Maßnahmen ergreifen werde, erklärte die leitende Polizeibeamtin Ella Marriott am Samstag.

Textgröße ändern: