Deutsche Tageszeitung - Hitzewelle sorgt für neuen deutschen Temperaturrekord von 42,6 Grad

Hitzewelle sorgt für neuen deutschen Temperaturrekord von 42,6 Grad


Hitzewelle sorgt für neuen deutschen Temperaturrekord von 42,6 Grad
Hitzewelle sorgt für neuen deutschen Temperaturrekord von 42,6 Grad / Foto: ©

Deutschland hat einen neuen Temperaturrekord: Erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen wurde am Donnerstag die Marke von 42 Grad Celsius geknackt. Im niedersächsischen Lingen stieg die Temperatur auf 42,6 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Abend im Kurzbotschaftendienst Twitter mitteilte. Die zweite Hitzewelle dieses Sommers sorgte auch in Belgien, den Niederlanden und Paris für neue Spitzentenwerte.

Textgröße ändern:

Wie bereits bei den zuvor gemeldeten Rekordwerten in Deutschland handelte es sich um einen vorläufigen Wert. An mehreren Messstationen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz stiegen die Temperaturen über 40 und teils auch über 41 Grad. Der deutschlandweite Temperaturrekord, der erst am Mittwoch mit 40,5 Grad von Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen aufgestellt worden war, hatte damit nur einen Tag lang Bestand.

Wegen steigender Wassertemperaturen in der Weser wird das Atomkraftwerk Grohnde in Südniedersachsen voraussichtlich am Freitagmittag vom Netz genommen. Wie der Betreiber Preussenelektra mitteilte, muss der sogenannte Leistungsbetrieb des Reaktors bei Hameln immer dann eingestellt werden, wenn über längere Zeit ein Wert von 26 Grad Celsius erreicht wird.

Nach Angaben des DWD-Meteorologen Tobias Reinartz soll es zunächst auch heiß weitergehen. "Am Freitag könnte es im Westen noch einmal für knapp 40 Grad reichen, ansonsten ’erhitzt’ sich die Luft verbreitet auf 32 bis 38 Grad", erklärte Reinartz. Im Osten würden "nur noch" Höchsttemperaturen von 32 bis 35 Grad erwartet. Grund sei, dass sich das Hitzehoch "Yvonne" bis Freitag von der südwestlichen in die nördliche Ostsee verlagern werde.

In Belgien wurde mit 40,6 Grad Celsius der erst am Mittwoch aufgestellte nationale Rekord erneut gebrochen. Nach jüngsten Angaben wurden am Vortag 40,2 Grad gemessen, damit überschritt das Land erstmals seit Beginn der Wetteraufzeichnungen die 40-Grad-Marke.

Auch in den Niederlanden wurde der erst am Mittwoch aufgestellte Rekord schon wieder gebrochen. Mit 40,4 Grad war es am Donnerstag um nochmal ein halbes Grad heißer.

Paris stellte mit 42,6 Grad Celsius einen neuen Hitzerekord auf, wie der Wetterdienst Météo France mitteilte. Der bisherige Höchstwert von 40,4 Grad Celsius in der französischen Hauptstadt war mehr als 70 Jahre alt. Er war am 28. Juli 1947 gemessen worden. Ab Freitag sollen die Temperaturen wieder sinken.

In Österreich starb ein knapp zweieinhalbjähriger Junge an den Folgen von Dehydrierung, nachdem er am Montag unbemerkt in ein Auto im Hof seiner Familie geklettert und eingeschlafen war. Nach Angaben der Polizei wurde er noch in ein Krankenhaus nach Graz gebracht, starb aber zwei Tage später.

Die Hitzewellen dürften sich nach jüngsten Studien angesichts des von Menschen verursachten Klimawandels in Zukunft häufen und verstärken. Die in den Fachmagazinen "Nature" und "Nature Geoscience" veröffentlichten Forschungsarbeiten zeigen, dass der weltweite Temperaturanstieg der vergangenen Jahrzehnte in der jüngeren Menschheitsgeschichte beispiellos ist. Demnach gab es in den vergangenen 2000 Jahren noch nie einen so schnellen und weitverbreiteten Anstieg der Temperatur wie zum Ende des 20. Jahrhunderts.

Die designierte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kündigte bei ihrem Besuch in Warschau einen europäischen Energiewende-Fonds an. Mit diesem sollen Regionen unterstützt werden, deren Wirtschaft bislang von fossilen Energieträgern abhängt.

(W.Budayev--DTZ)

Empfohlen

46-Jähriger bei Arbeitsunfall in Rheinland-Pfalz getötet

Ein 46-Jähriger ist bei einem Arbeitsunfall in Rheinland-Pfalz getötet worden. Die genauen Umstände waren zunächst unklar, wie die Polizei in Mainz am Dienstag mitteilte. Demnach war der Mann am Montagmorgen auf einem Firmengelände in Nieder-Olm mit dem Abladen eines Lastwagens beschäftigt.

Starmer will "neue Bedrohung durch veränderten Terrorismus" bekämpfen

Angesichts des Prozesses um den tödlichen Messerangriff auf kleine Mädchen im britischen Southport hat der britische Premier Keir Starmer sich zu Gesetzesänderungen bereit erklärt, um die neue Bedrohung durch einen sich verändernden Terrorismus zu bekämpfen. "Wenn das Gesetz geändert werden muss, um dieser neuen und gefährlichen Bedrohung zu begegnen, werden wir es schnell ändern", sagte Starmer am Dienstag vor Journalisten. Der Premier äußerte sich einen Tag nach Beginn des Prozesses um den tödlichen Angriff bei einem Taylor-Swift-Tanzkurs im Juli.

Anlagebetrüger erbeuten in Mecklenburg-Vorpommern fast 200.000 Euro

Anlagebetrüger haben von einem 60-Jährigen aus Mecklenburg-Vorpommern fast 200.000 Euro erbeutet. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen Computerbetrugs auf, wie die Beamten in Neubrandenburg am Dienstag mitteilten. Demnach hatte der Mann im Dezember online nach Anlagemöglichkeiten für sein Geld gesucht. Er fand bei einer augenscheinlich renommierten Vergleichsplattform ein Angebot. Mit einem angeblichen Mitarbeiter des Portals hatte der Mann per E-Mail Kontakt.

Tödliches Feuer in Wohnhaus gelegt: Mordprozess in Wuppertal begonnen

Zehn Monate nach der Brandlegung in einem Wohnhaus im nordrhein-westfälischen Solingen mit vier Toten muss sich ein 40-Jähriger vor dem Landgericht Wuppertal verantworten. Der Prozess begann am Dienstag mit der Verlesung der Anklage, wie eine Gerichtssprecherin sagte. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, durch das Feuer eine vierköpfige Familie ermordet zu haben. Der Angeklagte äußerte sich zunächst nicht.

Textgröße ändern: