
Taucher suchen vor neuseeländischer Vulkaninsel weiter nach Vermissten

Fünf Tage nach dem Vulkanausbruch auf der neuseeländischen Insel White Island suchen Taucher unter schwersten Bedingungen weiter nach zwei Vermissten. Sie konzentrierten sich am Samstag laut Polizei auf ein Gebiet vor der Vulkaninsel, in dem vor wenigen Tagen eine Leiche gesichtet worden war. Die Bedingungen ihres Einsatzes seien "einzigartig und anspruchsvoll", sagte Vize-Polizeichef John Tims. Die Sicht unter Wasser liege zwischen "null und zwei Metern".
Die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern kündigte für Montag eine Schweigeminute für die Opfer des Vulkanausbruchs an. "Gemeinsam können wir denjenigen, die gestorben sind oder verletzt wurden, unsere Trauer zeigen", erklärte Ardern. Die Schweigeminute soll demnach um 14.11 Uhr (Ortszeit; 02.11 Uhr MEZ) stattfinden, genau eine Woche nach dem Ausbruch.
Infolge der Eruption am Montagnachmittag starben mindestens 16 Menschen. 28 Verletzte werden nach Behördenangaben noch in Krankenhäusern in Neuseeland und Australien behandelt. Die meisten von ihnen schweben wegen schwerster Verbrennungen weiterhin in Lebensgefahr.
Die Identifizierung der Todesopfer dauert an. Die Polizei gab am Samstag bekannt, dass als erstes Opfer die 21-jährige Australierin Krystal Browitt identifiziert worden sei.
Browitt war während eines Familienurlaubs in Neuseeland gemeinsam mit ihrer älteren Schwester und ihrem Vater nach White Island gefahren; die Mutter blieb auf einem Boot. Nach Angaben einer im Internet eingerichteten Spendenseite für die Familie lagen Schwester und Vater nach dem Vulkanausbruch zunächst mit schwersten Verbrennungen im Koma. Ihr derzeitiger Zustand ist nicht bekannt. Alle 13 verletzten Australier wurden in ihre Heimat ausgeflogen.
(W.Budayev--DTZ)