
Schwierige Entschärfung von beschädigter Weltkriegsbombe hält Kiel in Atem

Die schwierige Entschärfung eines Blindgängers aus dem Zweiten Weltkrieg hat am Mittwoch in Kiel zu größeren Beeinträchtigungen geführt. Laut Stadtverwaltung mussten etwa 3000 Menschen zu beiden Seiten der Förde ihre Wohn- und Geschäftshäuser verlassen. Auch Teile der Einkaufs- und Fußgängerzone in der Innenstadt waren betroffen, weil sie im Evakuierungsradius lagen.
Die 250 Kilogramm schwere britische Fliegerbombe selbst befand sich auf einem Werftgelände am gegenüberliegenden Fördeufer. Spezialisten des Kampfmittelräumdiensts der Landespolizei brauchten rund zweieinhalb Stunden, um den Sprengkörper zu entschärfen. Den Beamten zufolge war er "stark demoliert". Der Bombenzünder wurde deshalb mit einem speziellen Wasserstrahlschneidegerät entfernt.
Von Sperrungen betroffen waren unter anderem auch Teile der Förde und des Hafens der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt. Eine örtliche Fährlinie war unterbrochen.
Vor Beginn der Entschärfung setzte die Polizei auch eine Drohne ein, um das Evakuierungsgebiet zu kontrollieren. Bei der Räumung kam es zu leichten Verzögerungen. Unter anderem benötigte ein Betroffener beim Verlassen seiner Wohnung medizinische Hilfe, was den Einsatzkräften vorab unbekannt war. Polizisten mussten am Morgen zudem einige schlafende Lastwagenfahrer im Hafenbereich wecken, die von der geplanten Bombenentschärfung nichts mitbekommen hatten.
(Y.Ignatiev--DTZ)