Corona-Krise: Sachsen will tschechische Pflegekräfte halten
Angesichts der Restriktionen für tschechische Berufspendler wegen der Corona-Krise versucht Sachsen, vor allem Pflegekräfte zu halten. Allen Tschechen, die im Freistaat im Bereich Medizin und Pflege arbeiten und in Deutschland bleiben, werde ein Zuschuss zum Lebensunterhalt gezahlt, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) am Dienstag in Dresden. Dies gelte für Berufspendler in Kliniken und Pflegeheimen, aber auch für Bereiche wie Krankenhausküchen oder -wäschereien.
Die Versorgung in pflegerischen Bereichen in der Grenzregion hänge "ganz maßgeblich von tschechischen Pfegekräften" ab, sagte Kretschmer. Das Angebot richte sich an rund tausend Pendler im Pflegebereich. "Unser Wunsch ist, dass sie in Sachsen bleiben und hier in den nächsten Wochen Quartier beziehen", sagte der Ministerpräsident.
Pro Person und Tag erhalten die tschechischen Pflegekräfte demnach 40 Euro. Partner und Kinder, die mit nach Sachsen kommen, sollen 20 Euro pro Tag erhalten. Sie sollen unter anderem in Pensionen und Hotels unterkommen, die derzeit nicht touristisch genutzt werden können. Das Angebot gilt zunächst für drei Monate.
Hintergrund ist eine Entscheidung der tschechischen Regierung, die Grenzen nun auch für Berufspendler zu schließen, die zum Arbeiten in die Nachbarländer fahren. Entweder sie bleiben zu Hause oder bleiben länger im Ausland. Im letzteren Fall müssen sie aber nach der Rückkehr für zwei Wochen in Quarantäne.
(W.Uljanov--DTZ)