Deutsche Tageszeitung - Britische Staubsauger-Firma stellt Produktion auf Beatmungsgeräte um

Britische Staubsauger-Firma stellt Produktion auf Beatmungsgeräte um


Britische Staubsauger-Firma stellt Produktion auf Beatmungsgeräte um
Britische Staubsauger-Firma stellt Produktion auf Beatmungsgeräte um / Foto: ©

Im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie und steigende Fallzahlen in Großbritannien hat eine Staubsauger-Firma in Worcester in Zentralengland kurzerhand die Produktion auf dringend benötigte Beatmungsgeräte umgestellt. "Wir verstehen das Konzept von Luft", sagte Gtech-Chef Nick Grey der Nachrichtenagentur AFP. Als Staubsaugerhersteller kenne sich seine Firma mit Volumen und Druck gut aus.

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Hintergrund der Produktionsumstellung ist eine entsprechende Anfrage der britischen Regierung an das Unternehmen. Er habe zuerst gedacht, es handle sich um einen Scherz, sagte Grey. Ein Regierungsberater habe ihm gesagt, benötigt würden 30.000 Beatmungsgeräte binnen zwei Wochen. "Mein erster Gedanke war: Viel Glück damit."

Dann habe er genauer recherchiert, was Beatmungsgeräte seien und nun seien bereits die ersten Prototypen fertig, berichtete Grey. Sollte die Regierung zustimmen, könne er 60 bis 80 Geräte pro Tag herstellen.

"Wir mussten nur Dinge anpassen, um Luftvolumen umzuändern", sagte Grey. "Zeit, um etwas über Lungen oder Atmung zu lernen, gab es nicht." Allerdings räumte Grey auch ein, dass angesichts des Zeitdrucks bestimmte Teile nicht geliefert werden können. Deshalb müssen seine Mitarbeiter mit vorrätigem Material arbeiten. Herausgekommen sei ein simples Design, das selbst "Schultüftler" zusammenbauen könnten. Das Ergebnis sei zwar "nicht schick", funktioniere aber.

Die britische Regierung war wegen ihres lange zögerlichen Umgangs mit der Coronavirus-Krise heftig kritisiert worden. Das bereits angeschlagene staatliche Gesundheitssystem NHS befürchtet Engpässe bei der Versorgung von Schwerkranken mit Beatmungsgeräten.

Um dies zu vermeiden hat Regierungschef Boris Johnson auch andere Hersteller wie Dyson, JCB, Rolls-Royce und Unipart gebeten, ihre Produktion umzustellen. Derartige Maßnahmen hat es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gegeben.

(W.Uljanov--DTZ)

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