EU-Wissenschaftler entwickeln Kontrollmaterial für Coronavirus-Tests
Wissenschaftler der EU-Kommission haben ein Kontrollmaterial für Coronavirus-Tests entwickelt. Labore können damit überprüfen, ob ihre Virus-Tests ordnungsgemäß funktionieren, wie die Gemeinsame Forschungsstelle der EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Das Kontrollmaterial soll demnach vor allem eingesetzt werden, um falsche Negativbefunde bei Infizierten zu vermeiden.
Bei einer Erhebung im Januar hatten die EU-Wissenschaftler nach eigenen Angaben einen Mangel an Kontrollmaterialien in den Laboren festgestellt. Um Abhilfe zu schaffen, stehen nun 3000 Proben für den Versand an Testlabors in der gesamten EU bereit. Da ein Probenröhrchen ausreicht, um bis zu 20.000 Tests zu überprüfen, können damit den Angaben zufolge bis zu 60 Millionen Tests überprüft werden.
Die Forschungsstelle habe mit dem fehlenden Kontrollmaterial eine "potenzielle Lücke" bei der Bewältigung der Coronavirus-Pandemie entdeckt "und sich sofort an die Arbeit gemacht, um diese Lücke zu schließen", erklärte EU-Forschungskommissarin Mariya Gabriel. Das neue Kontrollmaterial werde der EU dabei helfen, das Coronavirus einzudämmen "und die Verschwendung wertvoller Ressourcen durch wirkungslose Tests zu vermeiden".
Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides erklärte, eine "schnelle und zuverlässige Labortestung" sei für den Kampf gegen das Coronavirus "von grundlegender Bedeutung". Wichtig werde dies vor allem für die "Exitstrategie" der EU, wenn Kontaktsperren und Ausgangsbeschränkungen allmählich wieder aufgehoben werden.
(W.Uljanov--DTZ)