Malaysischer Zoll beschlagnahmt sechs Tonnen Schuppentier-Schuppen
Der malaysische Zoll hat rund sechs Tonnen Schuppen der geschützten Schuppentiere beschlagnahmt. Wie die Behörde am Mittwoch mitteilte, wurden die Schuppen in einem Container mit Cashew-Nüssen in einem Hafen nahe der Hauptstadt Kuala Lumpur entdeckt. Der Schmugglerring sei zerschlagen worden. Demnach wurden zwei Menschen festgenommen, ihnen drohen bei einer Verurteilung bis zu drei Jahre Haft.
Tierschützern zufolge ist das Schuppentier das am häufigsten illegal gehandelte Säugetier der Welt. Es lebt hauptsächlich in Südostasien, vier Arten sind aber auch in Afrika heimisch. Der Körper des nachtaktiven und insektenfressenden Tiers ist mit braunen Hornschuppen bedeckt, bei Gefahr rollt es sich zu einer Kugel zusammen. Wilderer können die scheuen Tiere dann einfach aufheben.
Das Schuppentier steht auf der Liste des Washingtoner Artenschutzübereinkommens Cites. Das Fleisch der Tiere gilt in China und anderen asiatischen Ländern jedoch als Delikatesse. Möglicherweise spielten Schuppentiere bei der Übertragung des neuartigen Coronavirus auf den Menschen auf einem Markt in der chinesischen Stadt Wuhan Ende vergangenen Jahres eine Rolle.
Tierschützern zufolge hat der Schmuggel afrikanischer Schuppentiere nach Asien seit dem Jahr 2000 stark zugenommen. Die traditionelle chinesische Medizin schreibt den Schuppen eine heilende Wirkung zu, obwohl sie wie menschliche Fingernägel ausschließlich aus Keratin bestehen.
(W.Budayev--DTZ)