Deutsche Tageszeitung - Krimi-Autor Deon Meyer hielt Apokalypse für möglich

Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild
Anzeige Bild

Krimi-Autor Deon Meyer hielt Apokalypse für möglich


Krimi-Autor Deon Meyer hielt Apokalypse für möglich
Krimi-Autor Deon Meyer hielt Apokalypse für möglich / Foto: ©

Der südafrikanische Krimi-Autor Deon Meyer findet nach eigenen Worten "keinen Gefallen" in den Parallelen zwischen seinem Science-Fiction-Thriller "Fever" und der derzeitigen Coronavirus-Pandemie. "Ich denke ständig an das Leiden der tausenden Menschen, die ihre Liebsten oder ihren Arbeitsplatz verloren haben, und die in Angst leben", sagte Meyer in einem Telefon-Interview mit der Nachrichtenagentur AFP.

Anzeige Bild

Textgröße ändern:

In seinem Roman "Fever" aus dem Jahr 2016 erzählt Meyer die Geschichte zweier Überlebender einer Coronavirus-Pandemie, die 95 Prozent der Weltbevölkerung ausgelöscht hat. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Krise wirken die Parallelen zu Meyers Thriller verstörend: In dem Buch überträgt sich ein Coronavirus von einer Fledermaus auf den Menschen und breitet sich in rasanter Geschwindigkeit über den ganzen Erdball aus. Als eine der ersten Maßnahmen schließen zahlreiche Regierungen ihre Grenzen.

"Fever" sei durch die "Anhäufung vieler verschiedener Gefühle und Sorgen", die er empfunden habe, entstanden, sagte Meyer. Er habe immer mehr über die globale Erderwärmung und Virus-Erkrankungen wie Ebola, die Vogelgrippe und die Schweinegrippe gelesen. "Ich konnte nicht anders als zu denken, dass wir in einer Welt leben, in der eine Apokalypse möglich wäre", sagte Meyer.

Während eines Fluges von New York nach Kapstadt sei ihm die Idee für die Handlung von "Fever" gekommen, sagte der ehemalige Journalist. Bei seinen Recherchen habe er mit zwei Virologen gesprochen, die ihm als Auslöser-Erreger für die von ihm erdachte Pandemie ein Coronavirus empfohlen hätten. "Sie haben mir detailliert beschrieben, was passieren könnte", sagte Meyer.

In "Fever" gerät die Welt an den Rand der Apokalypse. Die Krisenpläne der Regierungen funktionieren nicht - im Gegensatz zur Wirklichkeit, wie Meyer betonte. Die meisten Regierungen weltweit handelten auf der Grundlage "guter wissenschaftlicher Empfehlungen", sagte Meyer. US-Präsident Donald Trump bezeichnet er als "eine der wenigen Ausnahmen".

Doch auch die Folgen möglicherweise monatelanger Ausgangssperren bereiten Meyer Sorgen. Er frage sich, wie lange Menschen in der Lage sein werden, das übergeordnete Wohl über ihr persönliches Wohl zu stellen. Zugleich seien die auch in Südafrika geltenden Ausgangsbeschränkungen für ihn zur Inspirationsquelle geworden, sagte Meyer. Sein nächstes Buchprojekt werde ein Krimi sein - "angesiedelt in Zeiten der Ausgangssperre".

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Nach Freispruch: Brigitte Macron geht weiter gerichtlich gegen Youtuberinnen vor

Nach dem Freispruch für zwei Frauen, die falsche Gerüchte über eine angebliche Transidentität von Frankreichs Präsidentengattin verbreitet hatten, will Brigitte Macron weiter gerichtlich gegen die Youtuberinnen vorgehen. Die Ehefrau von Präsident Emmanuel Macron und ihr Bruder haben in dem Verfahren das Kassationsgericht angerufen, wie ihr Anwalt Jean Ennochi am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigte.

Säureangriff auf Nebenbuhler: Lange Haftstrafe für Mann aus Bayern bestätigt

Weil er seinem Nebenbuhler Flusssäure ins Gesicht schüttete, muss ein Mann aus Bayern lange ins Gefängnis. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte nach Angaben des Landgerichts Traunstein vom Montag die Verurteilung des Täters zu neun Jahren Haft wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Er sei nun in Strafhaft.

Auto prallt gegen Baum: Zwei Tote bei Verkehrsunfall in Nordrhein-Westfalen

Bei einem schweren Verkehrsunfall in Nordrhein-Westfalen sind am Sonntag zwei Menschen ums Leben gekommen. Ein 27-jähriger Autofahrer kam aus bislang ungeklärter Ursache in einer Kurve von einer Kreisstraße in Ennepetal ab und prallte gegen einen Baum, wie die örtliche Polizei am Montag mitteilte. Eine 17-jährige Beifahrerin und ein 20-Jähriger wurden im Auto eingeklemmt.

Vier Jahre und drei Monate Haft für Fernsehkoch Alfons Schuhbeck in neuem Prozess

Das Landgericht München I hat den früheren Fernsehkoch Alfons Schuhbeck in einem neuen Prozess zu vier Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Es sprach den 76-Jährigen am Montag unter anderem wegen Betrugs mit Coronahilfen und Insolvenzverschleppung schuldig. In das Urteil ist eine vorherige Verurteilung Schuhbecks wegen Steuerhinterziehung in Millionenhöhe zu drei Jahren und zwei Monaten Gefängnis mit eingerechnet.

Textgröße ändern:

Anzeige Bild