
Österreichs Kaffeehäuser öffnen wieder ihre Türen

Nach zweimonatiger Schließung wegen des Coronavirus haben in Österreich am Freitag Kaffeehäuser und Restaurants wieder geöffnet. Dabei sind allerdings Schutzvorschriften zu beachten: Kellner müssen Schutzmasken tragen, die Tische müssen mindestens einen Meter Abstand voneinander haben und nicht mehr als vier Personen dürfen zusammensitzen - mehr sind nur erlaubt, wenn sie im selben Haushalt leben.
Im Wiener Café Goldegg begrüßte Kellnerin Suzi Pajkic die Gäste im traditionellen schwarzen Kleid mit weißer Schürze - ergänzt durch einen transparenten Plastik-Schutzschild vor dem Gesicht. Die ersten Gäste waren zwei 19-jährige Studentinnen, die zusammen frühstückten.
Die Regierung in Wien gab derweil bekannt, dass auch für das kulturelle Leben demnächst mit deutlichen Lockerungen zu rechnen ist. Ab Ende des Monats sollen Veranstaltungen mit bis zu 100 Zuschauern möglich sein, wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober am Freitag sagte. Ab 1. Juli sollen 250 Zuschauer erlaubt sein, ab 1. August sogar 500. Bei entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen der Veranstalter sind ab dann sogar Kulturevents mit bis zu 1000 Zuschauern möglich.
Der Ankündigung der Lockerungen war der Rücktritt der grünen Kulturstaatssekretärin Ulrike Lunacek am Freitag vorausgegangen. Sie machte angesichts der Kritik an ihr aus dem Kulturbetrieb deutlich, ihr sei "keine Chance mehr gegeben" worden.
Auch in Deutschland dürfen seit Freitag in fünf weiteren Bundesländern die Restaurants wieder öffnen. Nach Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen haben auch sie ihre Bewirtungsverbote aufgehoben. Wegen des Coronavirus gelten aber nach wie vor strenge Regeln: Die Betriebe müssen häufig 1,5 Meter Abstand zwischen Tischen und Stühlen einhalten. In Hessen darf sich je fünf Quadratmetern nur ein Gast im Lokal aufhalten. Außerdem müssen Gäste sich in vielen Restaurants vor dem Essen die Hände desinfizieren, das Personal muss einen Mundschutz tragen. Ab Montag folgen schrittweise die Restaurants in den übrigen Bundesländern.
(A.Nikiforov--DTZ)