
Brasilien meldet fast 15.000 neue Corona-Infektionen binnen eines Tages

Während in einigen europäischen Ländern verhaltener Optimismus herrscht und die Corona-Maßnahmen schrittweise gelockert werden, trifft die Pandemie andere Länder weiter mit voller Härte. In Brasilien steckten sich innerhalb von 24 Stunden fast 15.000 Menschen neu mit dem Coronavirus an, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Die Zahl der Todesopfer in dem Land stieg auf mehr als 15.000.
Im ganzen Land haben sich inzwischen mehr als 233.000 Menschen mit dem neuartigen Virus angesteckt. Damit steht Brasilien, dessen ultrarechter Präsident Jair Bolsonaro die Pandemie als "kleine Grippe" bezeichnet hatte, weltweit an vierter Stelle bei der Zahl der Infektionen.
Deutschland, Österreich und die Schweiz lockerten am Samstag ihre Grenzkontrollen. Wie das Bundesinnenministerium mitteilte, werden wieder Reisende über die Grenze gelassen, die im Nachbarland etwa ihren Lebenspartner oder Verwandte besuchen wollen. Eine Einreise aus touristischen Gründen, zum Einkaufen oder zum Tanken ist aber weiterhin nicht erlaubt. Die Kontrollen an der Grenze zu Luxemburg fielen am Samstag bereits komplett weg.
Italien will seine Grenzen ab dem 3. Juni wieder für Touristen aus der EU öffnen. Auch eine zweiwöchige Quarantäne für Einreisende soll dann wegfallen, wie die Regierung von Ministerpräsident Giuseppe Conte am Samstag mitteilte. Damit will die Regierung den wegen der Coronavirus-Pandemie zum Stillstand gekommenen Tourismus wieder ankurbeln, der in Italien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist.
Bereits ab Montag dürfen sich die Italiener wieder innerhalb ihrer Region frei bewegen. Zudem sollen dann Restaurants, Bars und Friseursalons wieder öffnen - zwei Wochen eher als ursprünglich geplant. Auch die Geschäfte öffnen wieder. Die Italiener dürfen auch wieder Freunde und Gottesdienste besuchen. Versammlungen größerer Gruppen bleiben vorerst verboten.
Auch in der ungarischen Hauptstadt Budapest werden ab Montag die Anti-Corona-Maßnahmen gelockert, wie Ministerpräsident Viktor Orban am Samstag im Onlinedienst Facebook mitteilte. Zwei Wochen zuvor hatte Ungarn bereits die Öffnung von Geschäften, Freilichtmuseen, Stränden und Schwimmbädern außerhalb Budapests erlaubt. Auch Restaurants und Hotels durften in ihren Außenbereichen wieder Gäste empfangen. Nun gilt dies auch für die Hauptstadt.
Spanien bleibt in der Krise vorsichtig und plant, den Ausnahmezustand um rund einen Monat zu verlängern. Bis dahin werde die stufenweise Lockerung der Corona-Beschränkungen beendet sein, kündigte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag an.
Die russischen Behörden meldeten am Samstag einen neuen traurigen Rekord: Binnen 24 Stunden starben 119 Menschen an den Folgen einer Coronavirus-Infektion. Damit stieg die Zahl der Toten auf insgesamt 2537. Der Anstieg der bestätigten Neuansteckungen hat sich dagegen verlangsamt. Mit 9200 neuen Fällen wurde die niedrigste Zahl seit zwei Wochen gemeldet.
Weltweit sind inzwischen mehr als 309.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionen stieg auf knapp 4,6 Millionen. Die USA sind mit großem Abstand das Land mit den meisten Corona-Sterbefällen weltweit. Fast 88.000 Infizierte starben dort. Auf dem zweiten Platz steht Großbritannien mit mehr als 34.000 Todesfällen, gefolgt von Italien mit rund 31.000 und Spanien mit über 27.000 Fällen.
(P.Vasilyevsky--DTZ)