Deutsche Tageszeitung - Pläne für neue Gesundheits-App sorgen in China für Aufregung

Pläne für neue Gesundheits-App sorgen in China für Aufregung


Pläne für neue Gesundheits-App sorgen in China für Aufregung
Pläne für neue Gesundheits-App sorgen in China für Aufregung / Foto: ©

In China sorgen Pläne für eine neue Gesundheits-App für die Zeit nach der Corona-Krise für Aufregung. Die App, die in der Wirtschaftsmetropole Hangzhou im Osten Chinas entwickelt wurde, soll nach Behördenangaben die Rauch- und Trinkgewohnheiten, die sportlichen Aktivitäten und das Schlafverhalten der Nutzer überwachen. Auf der Grundlage dieser Daten soll die Gesundheit der Nutzer auf einer Hundert-Punkte-Skala bewertet werden.

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China setzt bereits bei der Eindämmung des neuartigen Coronavirus massiv auf Technologie: Vor dem Betreten vieler öffentlicher Orte müssen die Chinesen einen Gesundheits-Code auf ihrem Handy vorzeigen. Ein QR-Code in den Farben Grün, Gelb oder Rot gibt Auskunft darüber, ob sich der Handynutzer an Orten mit einem hohen Infektionsrisiko aufgehalten hat oder Kontakt zu einem Infizierten hatte.

Die Elf-Millionen-Einwohner-Stadt Hangzhou, wo unter anderem der Internetriese Alibaba seinen Sitz hat, war eine der ersten Städte, die die Ampel-App einführte. Die nun entwickelte neue App soll die Gesundheit der Menschen noch viel stärker überwachen. Laut Screenshots, die die Gesundheitskommission von Hangzhou auf ihrer Internetseite veröffentlichte, soll die App alle Bewohner der Stadt anhand ihres Punktestands einstufen. Der Punktestand verändert sich mit den Aktivitäten: Wer ein Glas Weißwein trinkt, verliert 1,5 Punkte. Wer nachts sieben Stunden schläft, bekommt einen Punkt gutgeschrieben.

Zugriff auf die Daten sollen den Plänen zufolge auch Wohnungsgesellschaften und Unternehmen haben, die etwa wissen wollen, wie viele Stunden ihre Angestellten durchschnittlich schlafen, wie viele Schritte sie am Tag zurücklegen und ob sie an chronischen Krankheiten leiden. Die App ist den Angaben zufolge noch in der Entwicklungsphase, könnte aber schon im Juni zur Verfügung stehen. Viele Einzelheiten etwa zur Erhebung der Daten sind aber noch unklar.

(O.Tatarinov--DTZ)

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